12.04.2017 | Hypoglykämie | CME
Diabetes und Zentralnervensystem
Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 6/2017
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Diabetes erhöht das Risiko für einen Schlaganfall um den Faktor 2–4. In dessen Primär- und Sekundärprophylaxe war eine strenge Blutzuckerkontrolle allein einer Standardtherapie nicht überlegen; allerdings konnte das Schlaganfallrisiko von Diabetespatienten im Rahmen multimodaler Maßnahmen in den letzten 20 Jahren um etwa 50 % gesenkt werden. Bei 50 % der Schlaganfallpatienten finden sich in der Akutphase erhöhte Glukosewerte (Post-Stroke-Hyperglykämie (PSH)), die einen Indikator für eine schlechtere Prognose darstellen. Die potenziell günstige Wirkung einer strengen i. v. Insulingabe auf die PSH wird aber in der Praxis durch negative Effekte vermehrt auftretender Hypoglykämien neutralisiert. Auch das Risiko für die Entwicklung einer vaskulären, aber auch einer neurodegenerativen Demenz vom Alzheimer-Typ ist bei Diabetes erhöht. Rezidivierende Hypoglykämien beeinträchtigen durch zerebral vermittelte Mechanismen die rechtzeitige Wahrnehmung der Unterzuckerung.