Erschienen in:
07.07.2017 | Kontrazeption | Industrieforum
Kinderwunsch: Rechtzeitig Folsäure substituieren!
verfasst von:
Dr. Beate Fessler
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 4/2017
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Auszug
_ Damit ein Kind gesund zur Welt kommt, lässt sich präkonzeptionell schon einiges tun. Dr. Thilo Gröning, Gynäkologe, Moers, betonte die zunehmende Relevanz der präkonzeptionellen Beratung angesichts des steigenden Durchschnittsalters werdender Mütter und des immer höheren Anteils an Frauen mit Übergewicht und Adipositas. Pfeiler der präkonzeptionellen Beratung sind Risikoerkennung, Gesundheitsberatung (Ernährungsberatung, Bewegung etc.) sowie konkrete Interventionen wie Auffrischimpfungen. Zu den wichtigsten präkonzeptionellen Maßnahmen gehört die Substitution von Folsäure. „Das sollte drei bis sechs Monate vor Kinderwunsch besprochen werden“, so Gröning. Die Einnahme sollte dann möglichst schon vor Absetzen der Kontrazeption begonnen werden. Dabei geht es nicht nur darum, das Risiko für Neuralrohrdefekte zu senken und Plazentainsuffizienz und Präeklampsien zu reduzieren. Folsäuremangel trägt auch zu einer suboptimalen Gametogenese, Fertilisation, Implantation und Plazentation bei. Prof. Peter Licht vom Kinderwunschzentrum Nürnberg empfiehlt präkonzeptionell 400 µg Folsäure über mindestens drei Monate oder 800 µg Folsäure über mindestens einen Monat. Ein Metafolin®-haltiges Präparat ist zumindest bei Frauen mit einer MTHFR-Mutation erforderlich, die Folsäure nicht ausreichend verstoffwechseln. Als Screeningparameter für eine ausreichende Versorgung eignet sich Homocystein. Werte > 12 µmol/l zeigen einen Folsäuremangel an. …