Erschienen in:
27.03.2018 | Bariatrische Chirurgie | Originalien
Roboterassistierter vs. laparoskopischer Magenbypass
Erste Erfahrungen mit dem DaVinci-System in der bariatrischen Chirurgie
verfasst von:
Dr. J. H. Beckmann, H. Aselmann, J. H. Egberts, A. Bernsmeier, M. Laudes, T. Becker, C. Schafmayer, M. Ahrens
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 8/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Bariatrische Operationen werden standardmäßig konventionell laparoskopisch durchgeführt. Während international zunehmend auch roboterassistiert operiert wird, gibt es aus Deutschland nur wenig Erfahrungsberichte über die Verwendung des Systems in der Adipositaschirurgie. Seit Januar 2017 führen wir roboterassistierte Magenbypassoperationen durch. Unklar bleibt, ob die roboterassistierte bariatrische Chirurgie in Bezug auf den proximalen Magenbypass Vorteile gegenüber der sehr gut etablierten laparoskopischen Technik aufweist. Insgesamt 53 minimal-invasive Magenbypassoperationen inklusive Omega-loop-Bypass sowie distalem und proximalem Redo-Roux-Y-Magenbypass erfolgten innerhalb eines Zeitraumes von Januar bis Anfang August 2017. Davon wurden 16 primäre proximale Roux-Y-Magenbypassoperationen mittels des DaVinci-Si-Systems durchgeführt und 29 laparoskopisch. Es erfolgte eine retrospektive Analyse des operativen, stationären und frühpostoperativen Verlaufs. Gewicht, BMI, EOSS und ASA-Klassifikation unterschieden sich nicht signifikant. Bezüglich des geschätzten Blutverlustes, intraoperativer Komplikationen, Operationsdauer, postoperativer Entzündungsparameter und des Gewichtsverlustes fanden sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. In beiden Gruppen gab es keine Mortalität und keine notwendigen Reoperationen. Nach laparoskopischem proximalem Magenbypass trat eine Spätinsuffizienz der Gastrojejunostomie auf, die eine Wiederaufnahme und endoskopische Behandlung mittels VAC-Therapie notwendig machte. Die Ergebnisse zeigen, dass der proximale Roux-Y-Magenbypass sicher und effizient mittels des DaVinci-Si-Systems durchgeführt werden kann. Signifikante Unterschiede zum konventionellen laparoskopischen Vorgehen finden sich in der relativ kleinen Kohorte nicht. Größere randomisiert kontrollierte Studien sind erforderlich, um die Rolle des Operationsroboters in der Adipositaschirurgie näher zu definieren.