Erschienen in:
01.11.2004 | Leitthema
Stationäre Behandlungskosten von Hautkrankheiten
Diagnosebezogene Kostenträgerrechnung in einer Universitäts-Hautklinik
verfasst von:
L. Richert, R. Weber, P. Doelfs, D. Tscheulin, Prof. Dr. M. Augustin
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
In der vorliegenden Untersuchung sollten anstelle von pauschalierten Kostendaten erstmals die effektiven Kosten häufiger Diagnosen an der Universitäts-Hautklinik ermittelt werden.
Methodik
In der Universitäts-Hautklinik Freiburg wurde für 10 Stichproben mit je 20 Falldaten eine diagnosebezogene Kostenträgerrechnung erstellt. Die Kosten- und Leistungsdaten des Wirtschaftsjahres 2000 wurden in einem Bottom-up-Ansatz anhand von Prozessanalysen und Akteninformationen dem einzelnen Fall als Kostenträger zugewiesen und die Kalkulationsergebnisse den Berechnungsgrundlagen des DRG-Systems gegenübergestellt.
Ergebnisse
Die durchschnittlichen Fallkosten lagen zwischen 1.339,83 € und 5.714,73 €. Größter Einzelkostenblock waren die Pflegekosten mit einem Anteil von 19,3–28,4% an den Gesamtkosten. Die Grenzkosten pro zusätzlichem Behandlungstag liegen zwischen 144,26 € und 199,98 €. Die Korrelation zwischen den Fallkosten und den assoziierten DRG-Kostengewichten ist mit r=0,48 nur mäßig, die Kostenvarianz innerhalb der einzelnen DRGs sehr hoch.
Schlussfolgerungen
Die Kostenträgerstückrechnung zeigt erhebliche diagnosebezogene Kostenunterschiede auf. Sie ist für klinikinterne Kostenkalkulationen weitaus besser geeignet als pauschalierende Verfahren.