Erschienen in:
01.11.2004 | Kasuistik
Pseudomonas-aeruginosa-Infektion unter dem Bild einer Gonorrhö
verfasst von:
I. Schugt, P. Altmeyer, Prof. Dr. N. H. Brockmeyer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2004
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Zusammenfassung
In dieser Kasuistik wird der Fall eines 68-jährigen Mannes vorgestellt, der sich ambulant unter dem Bild einer Gonorrhö in domo vorstellte, nachdem er multipel antibiotisch vortherapiert worden war. Nach mikrobiologischer Untersuchung zeigte sich Pseudomonas aeruginosa, ein insgesamt relativ häufiger Hospitalkeim, als Auslöser der Symptomatik. Es handelt sich um gramnegative, begeißelte lange Stäbchenbakterien. Zu den möglichen (nosokomialen) Infektionen zählen in erster Linie Pneumonien, Wundinfektionen und erst an 3. Stelle Harnwegsinfektionen. Die antibiotische Therapie kann sich aufgrund häufiger Resistenzen als schwierig erweisen. Aufgrund einer Resistenzanalyse konnte erfolgreich mit Gyrasehemmern therapiert werden. Dieser Fall ist letztendlich deshalb interessant, da zum einen eine Harnwegsinfektion mit Pseudomonas aeruginosa bei nicht hospitalisierten Patienten äußerst selten ist und zum anderen die Klinik mit putrider Sekretion dem typischen Bild einer Gonorrhö entsprach.