Erschienen in:
01.11.2009 | Leitthema
Synoviale Erkrankungen der Hüfte
Offene oder arthroskopische Behandlung?
verfasst von:
Dr. M. Kusma, S. Gödde, M. Dienst
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Synoviale Erkrankungen und freie Gelenkkörper zählen zu den häufigsten Indikationen der Hüftarthroskopie. In der Literatur werden arthroskopische Operationen am Hüftgelenk bei freien Gelenkkörpern, verdickten Schleimhautfalten, der synovialen Chondromatose, der pigmentierten villonodulären Synovialitis (PVNS) sowie bei rheumatoider und septischer Arthritis beschrieben. Ein wesentlicher Vorteil der Arthroskopie gegenüber bildgebenden diagnostischen Verfahren besteht in der Möglichkeit zur einzeitigen Inspektion, Biopsie und chirurgischen Intervention. Im Vergleich zur Arthrotomie wird die ausgedehnte chirurgische Exploration, die mit einer höheren Morbidität und längerer Rehabilitation verbunden ist, vermieden. Dennoch ist ein kurativer Einsatz der Hüftarthroskopie nicht bei allen synovialen Erkrankungen möglich. Während bei freien Gelenkkörpern, Plicaeverdickungen, der septischen Arthritis im Frühstadium und mit Einschränkung bei der synovialen Chondromatose und lokalisierten PVNS eine kausale Therapie und eine Restitutio ad integrum erreicht werden können, ist die Indikation der Hüftarthroskopie bei der hochaktiven synovialen Chondromatose, der diffusen PVNS und der rheumatoiden Arthritis in der Diagnostik, der symptomatischen Therapie zur Reduzierung der Beschwerden und Erhalt bzw. Verbesserung der Gelenkfunktion und ggf. auch Vorbereitung für eine adjuvante, medikamentöse oder sekundär offene Behandlung zu sehen. Der Erfolg hängt maßgeblich von der richtigen Indikationsstellung und einer korrekten Operationstechnik ab.