Erschienen in:
31.08.2020 | Telemedizin | Übersichten
Digitale respiratorische Schlafmedizin – Teil I: Diagnostik
Aktueller Stand, Perspektive, Vision
verfasst von:
Prof. Dr. C. Schöbel, H. Woehrle
Erschienen in:
Somnologie
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Ausgabe 3/2020
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Zusammenfassung
Neuartige Methoden aus dem Bereich E‑Health bieten bereits heutzutage smarte Lösungen für aktuell noch unzureichend adressierte Probleme im Bereich der schlafbezogenen Atmungsstörungen. Telemedizinische Konzepte wie z. B. die Videosprechstunde helfen dabei, betroffene Patienten frühzeitig einer schlafmedizinischen Expertise zuzuführen. Cloudbasierte Diagnostik kann helfen, im Rahmen der etablierten Stufendiagnostik bestehende Schnittstellenprobleme zu reduzieren und die interdisziplinäre Kommunikation zu verbessern. Neue Sensorik sowie Applikationen für digitale Endgeräte (Apps) eröffnen Möglichkeiten für ein breites Screening auf die Volkserkrankung Schlafapnoe. Um diese überhaupt klinisch verwenden zu können, müssen diese neuartigen Methoden jedoch als Medizinprodukte zertifiziert werden. Das Digitale Versorgungsgesetz (DVG) eröffnet die Möglichkeit zur Aufnahme von Gesundheits-Apps in das Verzeichnis der Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) nach Bewertung durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Diese „Apps auf Rezept“ sind dann durch die gesetzliche Krankenversicherung erstattungsfähig. Die erhobenen komplexen Datenmengen können nur mittels computerbasierter Analysemethoden auf Zusammenhänge und Muster untersucht werden. Diese Erkenntnisse sollen nicht die ärztliche Heilkunst ersetzen, sondern den behandelnden Ärzten unterstützend in ihren Entscheidungsfindungen helfen – im Sinne einer wirklichen Präzisionsmedizin unter Partizipation des Patienten. Die Datenhoheit hat dabei zu jeder Zeit der aufgeklärte Patient inne.