01.02.2004 | Aktuelles
Telemedizinisch vernetzte Schlaganfallstationen
Vorstellung des telemedizinischen Pilotprojekts zur integrierten Schlaganfallversorgung in Südostbayern und seiner Effizienzanalyse
verfasst von:
Dr. H. J. Audebert, M. L. J. Wimmer, J. Schenkel, K. Ulm, P. L. Kolominsky-Rabas, U. Bogdahn, M. Horn, R. L. Haberl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Trotz über 100 Stroke Units in Deutschland besteht in ländlichen Gebieten derzeit keine ausreichende stationäre Schlaganfallversorgung. Ziel des „Telemedizinischen Pilotprojektes zur integrierten Schlaganfallversorung (TEMPiS)“ ist daher eine flächendeckende Qualitätsförderung der Schlaganfallbehandlung in Südostbayern. Die 12 beteiligten Kooperationskliniken mit neu eingerichteten spezialisierten Schlaganfallstationen sind mittels Breitbandvideokonferenz und digitaler Bildübertragung telemedizinisch mit den Schlaganfallzentren in München-Harlaching und Regensburg vernetzt. Über die rund um die Uhr verfügbaren Telekonsultationen mit Patientenuntersuchung vor der Kamera kann die Beurteilung diagnostischer Fragestellungen und Festlegung des weiteren Prozederes gemeinsam erfolgen.
Zur Evaluation der Effizienz werden in einer kontrollierten Vergleichsanalyse 5 repräsentative TEMPiS-Kooperationskliniken mit 5 Krankenhäusern entsprechender Größe, Ausstattung und Versorgungsregion verglichen. Für ca. ein Jahr werden in diesen Kliniken alle Schlaganfallpatienten prospektiv dokumentiert und neben Schlaganfallschweregrad und epidemiologischen Parametern die Behandlungsdaten festgehalten. Nach 3 bzw. 12 Monaten werden der primäre Endpunkt Tod/institutionalisierte Pflege sowie die funktionellen Outcome-Parameter modified Rankin Scale, Barthel-Index und EQ-5D erhoben. Der Patienteneinschluss hat im Juli 2003 begonnen.