Skip to main content
Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie 3/2013

01.08.2013 | Originalarbeit

Therapiehemmnisse bei Straftätern

Aus der Sicht eines Praktikers

verfasst von: Dipl.-Psych. Thomas Thalmann

Erschienen in: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie | Ausgabe 3/2013

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Aus der langjährigen sozialtherapeutischen Berufserfahrung des Autors werden persönlichkeitsgebundene Therapiehemmnisse auf Probandenseite beschrieben und mit Befunden und Konzepten aus der Fachliteratur in Verbindung gebracht. Dabei soll deutlich werden, dass nicht nur Motivationsprobleme, sondern ebenso Defizite in basalen kognitiven, exekutiven und interaktionellen Variablen einem Therapieerfolg im Wege stehen können. Die bezeichneten Hemmnisse werden demnach aus einem durchaus subjektiven Zugriff heraus skizziert und sind als dimensionale Konstrukte zu verstehen. Sie können im Ausprägungsgrad bzw. in der Summe eine so große Wirkkraft entfalten, dass relevante Therapieerfolge nicht mehr denkbar erscheinen. Die vorgestellten Aspekte sollen die Diskussion um „unbehandelbare Täter“ etwas von der Fixierung auf den „Psychopathy“-Begriff lösen und ein größeres Maß an Differenzierung und Praxisnähe ermöglichen.
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Cleckley H (1988) The mask of sanity, 5. Aufl. Mosby, St Louis Cleckley H (1988) The mask of sanity, 5. Aufl. Mosby, St Louis
2.
Zurück zum Zitat Dahle KP (1995) Therapiemotivation hinter Gittern – zielgruppenspezifische Entwicklung und Erprobung eines Motivationskonstrukts für die therapeutische Arbeit im Strafvollzug. Roderer, Regensburg Dahle KP (1995) Therapiemotivation hinter Gittern – zielgruppenspezifische Entwicklung und Erprobung eines Motivationskonstrukts für die therapeutische Arbeit im Strafvollzug. Roderer, Regensburg
3.
Zurück zum Zitat Fiedler P (2000) Integrative Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen. Hogrefe, Göttingen Fiedler P (2000) Integrative Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen. Hogrefe, Göttingen
4.
Zurück zum Zitat Fiedler P (2007) Persönlichkeitsstörungen, 6. Aufl. Beltz, Weinheim Fiedler P (2007) Persönlichkeitsstörungen, 6. Aufl. Beltz, Weinheim
5.
Zurück zum Zitat Flor H (2007) Cognitive correlates. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 103–116 Flor H (2007) Cognitive correlates. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 103–116
6.
Zurück zum Zitat Göbbels S, Ward T, Willis GM (2013) Die Rehabilitation von Straftätern. Das „Good-lives“-Modell. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 7:122–132CrossRef Göbbels S, Ward T, Willis GM (2013) Die Rehabilitation von Straftätern. Das „Good-lives“-Modell. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 7:122–132CrossRef
7.
Zurück zum Zitat Granacher RP, Fozdar MA (2007) Acquired psychopathy and the assessment of traumatic brain injury. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 237–250 Granacher RP, Fozdar MA (2007) Acquired psychopathy and the assessment of traumatic brain injury. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 237–250
8.
Zurück zum Zitat Grawe K (2004) Neuropsychotherapie. Hogrefe, Göttingen Grawe K (2004) Neuropsychotherapie. Hogrefe, Göttingen
9.
Zurück zum Zitat Hare RD (2005) Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns. Springer, Wien Hare RD (2005) Gewissenlos. Die Psychopathen unter uns. Springer, Wien
10.
Zurück zum Zitat Hare RD, Neumann CS (2011) Psychopathy: Diagnostik und forensische Implikationen. Kriminalpadagog Prax 47:4–18 Hare RD, Neumann CS (2011) Psychopathy: Diagnostik und forensische Implikationen. Kriminalpadagog Prax 47:4–18
11.
Zurück zum Zitat Hare RD, Neumann CS (2012) Psychopathie als klinisches und empirisches Konstrukt. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 123–161 Hare RD, Neumann CS (2012) Psychopathie als klinisches und empirisches Konstrukt. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 123–161
12.
Zurück zum Zitat Kray J, Schneider W (2012) Kognitive Kontrolle, Selbstregulation und Metakognition. In: Schneider W, Lindenberger U (Hrsg) Entwicklungspsychologie, 7. Aufl. Beltz, Weinheim, S 457–476 Kray J, Schneider W (2012) Kognitive Kontrolle, Selbstregulation und Metakognition. In: Schneider W, Lindenberger U (Hrsg) Entwicklungspsychologie, 7. Aufl. Beltz, Weinheim, S 457–476
13.
Zurück zum Zitat Kury H (2001) Herausforderungen an die Sozialtherapie: Persönlichkeitsgestörte Straftäter. In: Rehn G, Wischka B, Lösel F, Walter M (Hrsg) Behandlung „gefährlicher Straftäter“. Grundlagen, Konzepte, Ergebnisse, 2. Aufl. Centaurus, Herbolzheim, S 54–80 Kury H (2001) Herausforderungen an die Sozialtherapie: Persönlichkeitsgestörte Straftäter. In: Rehn G, Wischka B, Lösel F, Walter M (Hrsg) Behandlung „gefährlicher Straftäter“. Grundlagen, Konzepte, Ergebnisse, 2. Aufl. Centaurus, Herbolzheim, S 54–80
14.
Zurück zum Zitat Löhr F (2005) Können minderbegabte Sexualstraftäter im Maßregelvollzug vom Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS) profitieren? In: Wischka B, Rehder U, Specht F, Foppe E, Willems R (Hrsg) Sozialtherapie im Justizvollzug. Aktuelle Konzepte, Erfahrungen und Kooperationsmodelle. Kriminalpädagogischer Verlag, Lingen, S 229–235 Löhr F (2005) Können minderbegabte Sexualstraftäter im Maßregelvollzug vom Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS) profitieren? In: Wischka B, Rehder U, Specht F, Foppe E, Willems R (Hrsg) Sozialtherapie im Justizvollzug. Aktuelle Konzepte, Erfahrungen und Kooperationsmodelle. Kriminalpädagogischer Verlag, Lingen, S 229–235
15.
Zurück zum Zitat Lübcke-Westermann D (2003) Persönlichkeitsstörung, Sexualstraftat und Empathie. Theorie, Empirie und Biographie. Lang, Weinheim Lübcke-Westermann D (2003) Persönlichkeitsstörung, Sexualstraftat und Empathie. Theorie, Empirie und Biographie. Lang, Weinheim
16.
Zurück zum Zitat Mann RE (1999) Kognitiv-behaviorale Therapie von inhaftierten Sexualtätern in England und Wales. In: Deegener G (Hrsg) Sexuelle und körperliche Gewalt: Therapie jugendlicher und erwachsener Täter. PVU, Weinheim, S 340–360 Mann RE (1999) Kognitiv-behaviorale Therapie von inhaftierten Sexualtätern in England und Wales. In: Deegener G (Hrsg) Sexuelle und körperliche Gewalt: Therapie jugendlicher und erwachsener Täter. PVU, Weinheim, S 340–360
17.
Zurück zum Zitat Mann RE, Carter AJ (2012) Einige Vorschläge zu Ordnungsprinzipien für die Behandlung von Sexualdeliquenz. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 398–417 Mann RE, Carter AJ (2012) Einige Vorschläge zu Ordnungsprinzipien für die Behandlung von Sexualdeliquenz. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 398–417
18.
Zurück zum Zitat Müller SV, Hildebrandt H, Münte TF (2004) Kognitive Therapie bei Störungen der Exekutivfunktionen. Ein Therapiemanual. Hogrefe, Göttingen Müller SV, Hildebrandt H, Münte TF (2004) Kognitive Therapie bei Störungen der Exekutivfunktionen. Ein Therapiemanual. Hogrefe, Göttingen
19.
Zurück zum Zitat Pohl R (2007) Das autobiographische Gedächtnis. Die Psychologie unserer Lebensgeschichte. Kohlhammer, Stuttgart Pohl R (2007) Das autobiographische Gedächtnis. Die Psychologie unserer Lebensgeschichte. Kohlhammer, Stuttgart
20.
Zurück zum Zitat Rehder U, Wischka B, Foppe E (2012) Das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS): Entwicklung – Aufbau – Praxis. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 418–453 Rehder U, Wischka B, Foppe E (2012) Das Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter (BPS): Entwicklung – Aufbau – Praxis. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 418–453
21.
Zurück zum Zitat Rost DH (2009) Intelligenz. Fakten und Mythen. Beltz, Weinheim Rost DH (2009) Intelligenz. Fakten und Mythen. Beltz, Weinheim
22.
Zurück zum Zitat Sachse R (2001) Psychologische Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen, 3. Aufl. Hogrefe, Göttingen Sachse R (2001) Psychologische Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen, 3. Aufl. Hogrefe, Göttingen
23.
Zurück zum Zitat Seifert D (2006) Intelligenzgeminderte Rechtsbrecher. In: Kröber HL, Dölling D, Leygraf N, Saß H (Hrsg) Handbuch der Forensischen Psychiatrie, Bd 3 Psychiatrische Kriminalprognose und Kriminaltherapie. Steinkopff, Darmstadt, S 288–304CrossRef Seifert D (2006) Intelligenzgeminderte Rechtsbrecher. In: Kröber HL, Dölling D, Leygraf N, Saß H (Hrsg) Handbuch der Forensischen Psychiatrie, Bd 3 Psychiatrische Kriminalprognose und Kriminaltherapie. Steinkopff, Darmstadt, S 288–304CrossRef
24.
Zurück zum Zitat Suhling S, Pucks M, Bielenberg G (2012) Ansätze zum Umgang mit Gefangenen mit geringer Veränderungs- und Behandlungsmotivation. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 162–232 Suhling S, Pucks M, Bielenberg G (2012) Ansätze zum Umgang mit Gefangenen mit geringer Veränderungs- und Behandlungsmotivation. In: Wischka B, Pecher W, Van den Boogaart H (Hrsg) Behandlung von Straftätern. Sozialtherapie, Maßregelvollzug, Sicherungsverwahrung. Centaurus, Freiburg, S 162–232
25.
Zurück zum Zitat Thalmann T (2000) Behandeln oder Betreuen? Plädoyer für eine vernachlässigte Form der Kriminalprävention. Z Strafvollzug Straffalligenhilfe 1:3–11 Thalmann T (2000) Behandeln oder Betreuen? Plädoyer für eine vernachlässigte Form der Kriminalprävention. Z Strafvollzug Straffalligenhilfe 1:3–11
26.
Zurück zum Zitat Ward T, Mann RE, Gannon TA (2007) The good lives model of offender rehabilitation: clincal implications. Aggress Violent Beh 12:87–107CrossRef Ward T, Mann RE, Gannon TA (2007) The good lives model of offender rehabilitation: clincal implications. Aggress Violent Beh 12:87–107CrossRef
27.
Zurück zum Zitat Watzlawick P (1997) Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen, 4. Aufl. Piper, München Watzlawick P (1997) Vom Schlechten des Guten oder Hekates Lösungen, 4. Aufl. Piper, München
28.
Zurück zum Zitat Watzlawick P, Weakland JH, Fisch R (1979) Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels, 2. Aufl. Huber, Bern Watzlawick P, Weakland JH, Fisch R (1979) Lösungen. Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels, 2. Aufl. Huber, Bern
29.
Zurück zum Zitat Yang Y, Raine A (2007) Functional and structural brain imaging research on psychopathy. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 69–82 Yang Y, Raine A (2007) Functional and structural brain imaging research on psychopathy. In: Felthous A, Saß H (Hrsg) The international handbook of psychopathic disorders and the law, vol I. Diagnosis and treatment. Wiley, Chichester, S 69–82
Metadaten
Titel
Therapiehemmnisse bei Straftätern
Aus der Sicht eines Praktikers
verfasst von
Dipl.-Psych. Thomas Thalmann
Publikationsdatum
01.08.2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie / Ausgabe 3/2013
Print ISSN: 1862-7072
Elektronische ISSN: 1862-7080
DOI
https://doi.org/10.1007/s11757-013-0225-4

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2013

Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie 3/2013 Zur Ausgabe

Demenzkranke durch Antipsychotika vielfach gefährdet

23.04.2024 Demenz Nachrichten

Wenn Demenzkranke aufgrund von Symptomen wie Agitation oder Aggressivität mit Antipsychotika behandelt werden, sind damit offenbar noch mehr Risiken verbunden als bislang angenommen.

Weniger postpartale Depressionen nach Esketamin-Einmalgabe

Bislang gibt es kein Medikament zur Prävention von Wochenbettdepressionen. Das Injektionsanästhetikum Esketamin könnte womöglich diese Lücke füllen.

„Psychotherapie ist auch bei sehr alten Menschen hochwirksam!“

22.04.2024 DGIM 2024 Kongressbericht

Die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie gilt als effektivster Ansatz bei Depressionen. Das ist bei betagten Menschen nicht anders, trotz Besonderheiten.

Auf diese Krankheiten bei Geflüchteten sollten Sie vorbereitet sein

22.04.2024 DGIM 2024 Nachrichten

Um Menschen nach der Flucht aus einem Krisengebiet bestmöglich medizinisch betreuen zu können, ist es gut zu wissen, welche Erkrankungen im jeweiligen Herkunftsland häufig sind. Dabei hilft eine Internetseite der CDC (Centers for Disease Control and Prevention).

Update Psychiatrie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.