Erschienen in:
01.08.2013 | Originalarbeit
Therapiehemmnisse bei Straftätern
Aus der Sicht eines Praktikers
verfasst von:
Dipl.-Psych. Thomas Thalmann
Erschienen in:
Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
|
Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Aus der langjährigen sozialtherapeutischen Berufserfahrung des Autors werden persönlichkeitsgebundene Therapiehemmnisse auf Probandenseite beschrieben und mit Befunden und Konzepten aus der Fachliteratur in Verbindung gebracht. Dabei soll deutlich werden, dass nicht nur Motivationsprobleme, sondern ebenso Defizite in basalen kognitiven, exekutiven und interaktionellen Variablen einem Therapieerfolg im Wege stehen können. Die bezeichneten Hemmnisse werden demnach aus einem durchaus subjektiven Zugriff heraus skizziert und sind als dimensionale Konstrukte zu verstehen. Sie können im Ausprägungsgrad bzw. in der Summe eine so große Wirkkraft entfalten, dass relevante Therapieerfolge nicht mehr denkbar erscheinen. Die vorgestellten Aspekte sollen die Diskussion um „unbehandelbare Täter“ etwas von der Fixierung auf den „Psychopathy“-Begriff lösen und ein größeres Maß an Differenzierung und Praxisnähe ermöglichen.