Erschienen in:
07.04.2020 | Arthroskopie | Leitthema
Arthroskopisch assistierte Versorgung von Tibiaplateaufrakturen
Wo sind die Grenzen?
verfasst von:
PD Dr. med. Christoph Domnick, Christoph Kittl, Elmar Herbst, Clemens Kösters, Mirco Herbort, Johannes Glasbrenner, Michael Raschke
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die arthroskopische Unterstützung bietet bei der Versorgung von Tibiaplateaufrakturen Vorteile hinsichtlich der Visualisierung der Verletzung und der Invasivität der Repositionstechnik. Jedoch sind die Optionen der Reposition begrenzt.
Fragestellung
Identifikation der Indikationen, Techniken und Grenzen der arthroskopischen Unterstützung bei Tibiaplateaufrakturen.
Material und Methoden
Literaturanalyse und Auswertung der Vorteile und Grenzen einer arthroskopisch assistierten Versorgung gegenüber einem offenen Verfahren.
Ergebnisse
Anteriore Arthroskopieportale lassen posteriore Bereiche des Tibiaplateaus einsehen, die sonst nur über offene posteriore Zugänge visualisierbar sind. Einige minimal-invasiv durchführbare direkte und indirekte Fixationsverfahren bieten eine ausreichende biomechanische Primärstabilität. Die Sensitivität zur Detektion intraartikuärer Begleitverletzungen und persistierender Stufenbildung nach Reposition ist arthroskopisch deutlich höher als bei offenen Verfahren. Einsatzbereiche sind unikondyläre Frakturen und zentrale Avulsionsfrakturen, aber zunehmend auch Trümmerfrakturen als offene „Frakturoskopie“ zur Repositionskontrolle.
Schlussfolgerung
Die arthroskopisch assistierte Frakturversorgung am Tibiaplateau ist ein sicheres Verfahren, das unter direkter Visualisierung eine stufenlose Reposition mit gleichzeitig geringer Invasivität ermöglichen kann. Der interoperative technische Aufwand ist jedoch erhöht und spiegelt sich derzeit noch nicht in der deutschen OPS(Operationen- und Prozedurenschlüssel)/ICD(International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems)-Vergütung wider.