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Erschienen in: Die Ophthalmologie 5/2020

13.09.2019 | Lymphome | Originalien

Maskerade Tränenwegsstenose: Prävalenz von Tränensacktumoren

verfasst von: Dr. med. Nataša Mihailovic, Julius Steenken, Sandra Elges, Ralph-Laurent Merté, Ulrike Grenzebach, Nicole Eter, Maged Alnawaiseh

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 5/2020

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Zusammenfassung

Hintergrund

Tumoren des Tränensacks stellen eine insgesamt rare Entität dar. Malignome sind dabei häufig mit einer hohen Mortalitätsrate vergesellschaftet. Nicht selten präsentieren sich Tränensacktumoren als Tränenwegsstenose und Dakryozystitis und werden erst intraoperativ entdeckt. Ziel dieser Arbeit war die retrospektive Analyse aller Fälle mit Tränensacktumoren, die sich mit einer Tränenwegsstenose in den vergangenen 10 Jahren an unserer Augenklinik vorstellten.

Methoden

Alle Patienten, die im Zeitraum von 01/2009–12/2018 an der Universitätsaugenklinik Münster mit einer externen Dakryozystorhinostomie (DCR) versorgt wurden, wurden retrospektiv auf das Vorliegen eines Tränensacktumors analysiert. Erfasst wurden Symptomatik, klinischer und histopathologischer Befund, das diagnostische und therapeutische Vorgehen sowie der Langzeitverlauf.

Ergebnisse

Insgesamt wurden 878 Patienten mit einer externen DCR an der Universitätsaugenklinik Münster in dem genannten Zeitraum behandelt, bei 13 Patienten konnte ein Tränensacktumor diagnostiziert werden. In 9 der 13 Fälle lag ein malignes Lymphom vor, in 2 Fällen ein Plattenepithelkarzinom und in jeweils 1 Fall ein onkozytäres Adenom und Transitionalzellpapillom.

Schlussfolgerung

Neoplasien des Tränensacks können sich als Tränensackstenose bzw. Dakryozystitis maskieren und müssen bei untypischem klinischem Verlauf als Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden. Eine Biopsie im Rahmen einer externen DCR mit histopathologischer Untersuchung ist in solchen Fällen unerlässlich.
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Metadaten
Titel
Maskerade Tränenwegsstenose: Prävalenz von Tränensacktumoren
verfasst von
Dr. med. Nataša Mihailovic
Julius Steenken
Sandra Elges
Ralph-Laurent Merté
Ulrike Grenzebach
Nicole Eter
Maged Alnawaiseh
Publikationsdatum
13.09.2019
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 5/2020
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-019-00971-z

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