Erschienen in:
01.03.2005 | Originalien
Transkonjunktivale Botulinumtoxininjektion zur Behandlung der Oberlidretraktion bei endokriner Orbitopathie
verfasst von:
Dr. T. Dintelmann, J. Sold, F. Grehn
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Oberlidretraktion bei endokriner Orbitopathie stellt durch die konjunktivale und korneale Exposition sowohl ein medizinisches als auch ein ästhetisches Problem dar. Ziel der Studie ist die Evaluierung des Effekts von Botulinumtoxin-A-Injektionen zur Senkung des Oberlids.
Patienten und Methoden
Wir schlossen 19 Augen mit Oberlidretraktion von 13 Patientinnen im Alter von 28–50 Jahren in diese prospektive Studie ein. Es wurden 5–15 IE Botulinumtoxin A (Botox®) transkonjunktival in den M. levator palpebrae injiziert. Wir untersuchten die Stellung des Oberlids, das Auftreten von Nebenwirkungen und die Zufriedenheit der Patientinnen.
Ergebnisse
Die Lidkante senkte sich von im Mittel 2,4 mm (±1,4 mm) über dem Limbus vor Botoxinjektion auf 0,5 mm (±2,3 mm) 4 Wochen nach Injektion. Bei 11/19 Augen bestand nach 4 Wochen und bei 8/14 Augen nach 12 Wochen keine Skleraexposition mehr. Über alle Augen gemittelt nahm ein Lagophthalmus von 0,34 (±0,6 mm) auf 0,84 mm (±0,9 mm) zu. Doppelbilder oder ein Effekt auf die Tränensekretion wurden nicht beobachtet. Bei 2 Augen trat eine passagere Ptosis auf. 8 von 13 Patientinnen waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Schlussfolgerung
Bei milder Oberlidretraktion und als Überbrückung bei instabiler Schilddrüsenstoffwechsellage bietet sich die Injektion von Botulinumtoxin A als wenig invasive Maßnahme zur Lidsenkung an.