Erschienen in:
14.07.2016 | Originalarbeit
Trendprodukt E‑Zigarette
Einschätzung potenzieller Risiken durch Siebt- und Achtklässler
verfasst von:
Prof. Dr. phil. Sven Schneider, M.A., Dr. Tatiana Görig, Dr. Raphael Herr, Prof. Dr. Michael Kreuter, Dr. Claudia Bauer-Kemény, Robert Huerkamp, Dr. Katharina Diehl
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die elektrische Zigarette (E-Zigarette) ist eine Produktinnovation, die sich derzeit weltweit mit rasantem Tempo verbreitet. Mittlerweile liegen erste systematische Überblicksarbeiten zum Risikopotenzial von E-Zigaretten (Übelkeit, Schwindel, Atemwegsreizungen, allergische Reaktionen, Hirn- und Herz-Kreislauf-Schäden, eine nikotinbedingte Abhängigkeit und ein erschwerter Rauchstopp für Zigarettenraucher) vor.
Ziel der Arbeit
Dieser Beitrag untersucht als einer der ersten den E-Zigaretten-Konsum und die Risikowahrnehmung unter Jugendlichen.
Material und Methoden
Zwischen Oktober 2014 und März 2015 wurden 840 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen in der Metropolregion Rhein-Neckar anonym und standardisiert befragt.
Ergebnisse
Nahezu alle befragten Schüler kannten die E-Zigarette (98,0 %) und 16,2 % aller Jugendlichen hatten schon mindestens einmal eine E‑Zigarette benutzt. Dabei war die weit überwiegende Mehrheit (nämlich 83 % der E-Zigarettennutzer) Nichtraucher von Tabakzigaretten. Die befragten Jugendlichen schrieben nikotinhaltigen E-Zigaretten am ehesten das Risiko eines Abhängigkeitspotenzials (Zustimmungsquote: 88 %) zu. Mittels Clusteranalysen ließen sich bezüglich der Risikowahrnehmung drei unterschiedliche Cluster identifizieren: die „umfassend Besorgten“ (25 % aller Jugendlichen), die „wegen langfristiger Folgen Besorgten“ (59 % aller Jugendlichen) und die „insgesamt eher Sorglosen“ (17 % aller Jugendlichen). Dieses letzte Cluster war durch höhere Anteile männlicher Jugendlicher, Real- bzw. Hauptschüler und Jugendlicher mit Migrationshintergrund gekennzeichnet.
Diskussion
Analysen wie die vorliegende erlauben ein frühes Monitoring und die Ableitung datenbasierter Präventionsmaßnahmen.