Erschienen in:
07.11.2016 | Hantaviren | Originalarbeit
Gesundheitskommunikationsstrategien zu Hantaviren in Deutschland
Erfahrungen aus einer empirischen Studie
verfasst von:
Dr. Kerstin Dressel, Steffen Andreas Schüle
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Rahmen des EU-Projekts EDENext wurde in den Jahren 2011/12 eine Risikowahrnehmungs- und Kommunikationsstudie zum Hantavirus in endemischen Regionen in Deutschland durchgeführt.
Methode
Insgesamt wurden drei Fokusgruppendiskussionen durchgeführt, davon fanden zwei in ländlichen und eine in einer urbanen Region statt. Eine ländliche Fokusgruppe wurde mit einer berufsbedingten Risikogruppe durchgeführt. In einer qualitativen Analyse wurden die Risikoeinschätzung, das Risikowissen der Bevölkerung, deren Risiko(vermeidungs)verhalten sowie Informationsverhalten und Informationserwartungen im Ausbruchsfall analysiert.
Ergebnisse
Die deutsche Bevölkerung in Endemieregionen kennt das Virus und seine Auswirkungen; Schutzmaßnahmen sind bekannt, werden jedoch teilweise als unpraktikabel abgelehnt. Informationen über Massenmedien oder Internet werden als glaubhafter wahrgenommen, wenn eine behördliche Quelle genannt wird. Warntafeln werden als nicht aktuell abgelehnt, während der Einsatz von lokalen Risikokarten gewünscht wird.
Schlussfolgerungen
Die Entwicklung behördlicher Gesundheitskommunikationskampagnen sollte im Falle seltener oder lokal begrenzter Krankheiten auf der Basis von Risikowahrnehmungsstudien erfolgen, um die Zielgruppen zielführend zu erreichen.