Erschienen in:
02.11.2016 | Burn-out | Originalarbeit
Zum Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und Burnout-Risiken
Eine Querschnittsstudie unter Medizin- und Psychologiestudierenden
verfasst von:
C. Waldmann, U. Wolfradt, A. Klement, S. Fuchs, H. Riemenschneider, M. Heise
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
|
Ausgabe 1/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Medizin- als auch Psychologiestudierende erleben starke Belastungen durch das Studium. Für ein grundsätzliches Verständnis der Burnout-Symptomatik ist das Wissen um den Einfluss internaler Faktoren wichtig. Die vorliegende Studie legt deshalb den Fokus auf den Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsfaktoren und Burnout. Außerdem wird der Einfluss von Studienfach und Studiendauer auf Burnout betrachtet.
Methode
Mittels validierten Befragungsinstrumenten (Big-Five-Inventory-Kurzversion, „Maslach Burnout Inventory Student Survey“) wurden Studierende der Medizin im Wahlpflichtfach „Klasse Allgemeinmedizin“ und Psychologiestudierende der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Zeitraum Februar bis März 2015 befragt. In multiplen Regressionsanalysen wurde der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen, des Geschlechts und des Studiengangs auf das individuelle Burnout-Risiko untersucht.
Ergebnisse
In beiden Studierendengruppen korrelierte Neurotizismus signifikant mit dem individuellen Burnout-Risiko. Befragte Medizinstudierende waren in dieser Untersuchung emotional erschöpfter als Psychologiestudierende. Umgekehrt zeigten Psychologiestudierende geringfügig höhere Werte in der Dimension des Zynismus. Studierende unterschiedlicher Semester unterschieden sich nicht bedeutsam voneinander hinsichtlich ihres Burnout-Risikos.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an fokussierten Konzepten zur individuellen Gesundheitsförderung für den gesamten Studienverlauf. Sinnvoll sind darüber hinaus zielgruppenspezifische Interventionsstrategien – beispielsweise in der Form von Sportangeboten, Mentoringprogrammen oder psychologischer Begleitung.