Erschienen in:
24.09.2021 | Speicheldrüsenkarzinom | Leitthema
Histologie und Molekularpathologie von Speicheldrüsentumoren
verfasst von:
PD Dr. med. Stephan Schwarz-Furlan
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Speicheldrüsentumoren sind zwar sehr selten, zeigen aber eine große morphologische Heterogenität mit über 30 verschiedenen Entitäten. In jüngster Zeit ließen sich die verschiedenen Tumoren nicht nur histologisch und immunhistochemisch, sondern auch molekular besser als zuvor charakterisieren, sodass zunehmend sog. Treibermutationen, die eine Rolle bei der Entwicklung neuer, auf eine Zielstruktur gerichteter Therapien spielen, entdeckt wurden.
Ziel
Ziel des Beitrags ist es, grundlegende morphologische und immunhistochemische Parameter zur Differenzierung einzelner Tumorentitäten vorzustellen sowie einen Überblick über die bislang gefundenen genetischen Aberrationen der häufigsten Speicheldrüsentumoren zu geben.
Material und Methoden
Fälle aus dem eigenen Einsendegut mit histochemischen Standard- und immunhistochemischen Sonderfärbungen werden präsentiert. Daneben bildet eine umfassende Literaturrecherche den derzeitigen Kenntnisstand über molekulare Veränderungen in Speicheldrüsentumoren ab.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
In der histopathologischen Diagnostik differenzierter Speicheldrüsentumoren ist die immunhistochemische Markierung basaler/myoepithelialer und luminaler/epithelialer Zellen zur Beurteilung von Komposition und Architektur verschiedener Zelltypen neben der Bestimmung der proliferativen Aktivität essenziell. Auf Basis einer korrekten Tumortypisierung können verschiedene molekulare Parameter untersucht werden, um im Falle hoch differenzierter nichtmetastasierter Tumoren die Diagnose weiter zu verifizieren und im Falle gering differenzierter, metastasierter Tumoren mögliche therapeutische Zielstrukturen zu identifizieren. Bei hochaggressiven Karzinomen erscheint nach heutigem Kenntnisstand die Erstellung eines umfassenden genomischen Profils wesentlich.