Erschienen in:
13.02.2020 | Ultraschall | Leitthema
Zukünftige intrauterine Therapien
verfasst von:
Prof. Dr. Nicole Ochsenbein-Kölble
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 3/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Technische Weiterentwicklungen ermöglichen es, fetale Erkrankungen immer früher zu diagnostizieren und auch zu therapieren.
Fragestellung
Welche intrauterinen Therapien erwarten uns in der näheren Zukunft?
Material und Methode
Im Artikel werden verschiedene zukünftige fetale Therapien vorgestellt.
Ergebnisse
Aktuell laufende Studien werden zeigen, ob ein passagerer Trachealverschluss bei der fetalen Zwerchfellhernie einen Vorteil bringt und ob damit innovative Trachealverschlussmethoden zum Einsatz kommen werden. Operieren mittels HIFU („high intensity focused ultrasound“) könnte zur Gefäßverödung bei fetalen Tumoren eingesetzt werden. Mit dem Einsatz von EXTEND (EXTra-uterine Environment for Neonatal Development) wären kranke Feten einer Therapie leichter zugänglich und könnten zwischen 23–27 SSW weiter ausreifen. Fc-Rezeptor-Antikörper (AK) könnten den Transport pathologischer AK zum Feten und damit eine intrauterine Bluttransfusion bei fetaler Anämie verhindern. Fetale Stammzellen könnten zur Therapie verschiedenster fetaler Krankheiten, z. B. bei der Osteogenesis imperfecta, eingesetzt werden. Mittels der Genschere „CRISPR/CAS“ („clustered regularly interspaced short palindromic repeats“/„CRISPR-associated protein“) könnte in Zukunft eine pränatale Therapie verschiedenster genetischer Erkrankungen, wie z. B. der zystischen Fibrose oder einer β‑Thalassämie, möglich sein.
Schlussfolgerung
In der Zukunft werden weniger invasive Techniken wie HIFU und AK-, aber auch Stammzell- und Gentherapien ihren Einsatz in der fetalen Therapie finden.