Erschienen in:
01.02.2013 | Originalien
Verbesserung des Impfstatus bei Epilepsiepatienten
verfasst von:
Dr. N. S. Shazi-König, N. Jung, C. Weiss, S. König
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Ziel der vorgestellten Studie war es herauszufinden, ob sich das Impfverhalten von Epilepsiepatienten bzw. deren Eltern von der Impfprävalenz einer gesunden Kontrollgruppe im Alter von 2 bis 25 Jahren unterscheidet. Hierzu wurden 50 Epilepsiepatienten gemäß ihrem Alter bei Diagnosestellung und unter Berücksichtigung ihrer Medikation in 3 Gruppen eingeteilt und mit 60 gesunden Kontrollpersonen verglichen. Die Daten zeigen signifikante Defizite in der Basisimmunisierung gegen Pertussis (p = 0,0002), Hepatitis A, Röteln, Parotitis und Masern. Insgesamt waren die Epilepsiepatienten überwiegend lückenhafter geimpft als ihre gesunde Vergleichsgruppe. Am schlechtesten war der Impfschutz gegen Hepatitis A und B bei Patienten unter Valproattherapie. Vor dem Beginn der Epilepsie hatten 14% der Betroffenen Ganzkeimvakzine gegen Pertussis erhalten (11% Gesunde). Das Impfverhalten war deutlich bei den Kindern verbessert, die nach 1996 geboren worden waren. Die Epilepsiepatienten waren im Vergleich zu den gesunden Probanden zwar lückenhafter geimpft (p = 0,012), jedoch tendenziell konsequenter als in den vergangenen Jahren, obwohl sie auch deutlich später geimpft worden waren. Der Notwendigkeit von Impfungen muss bei Epilepsiepatienten mehr Beachtung geschenkt werden, statt diese zu vernachlässigen. Das Bewusstsein der Eltern muss im Rahmen von Präventionsmaßnahmen gestärkt werden.