Erschienen in:
27.09.2022 | Viszerale Ischämie | Leitthema
Multimodales Management der akuten mesenterialen Ischämie
verfasst von:
Michael A. Kallmayer, MD, Christoph Knappich, MD, Angelos Karlas, MD, Heiko Wendorff, MD, Sebastian Schmidt, Jonathan Nadjiri, MD, Alexander Novotny, MD PhD, Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein, MD PhD
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die akute mesenteriale Ischämie ist eine unmittelbar lebensbedrohliche Situation, die wenn nicht umgehend diagnostiziert und behandelt, mit einer hohen Morbiditäts- und Mortalitätsrate verbunden ist. Moderne hybride Therapiekonzepte vereinen die endovaskulären und offen-chirurgischen revaskularisierenden Operationstechniken und können die Ergebnisse weiter verbessern. Wir stellen unser leitliniengerechtes, interdisziplinäres und multimodales Managementkonzept der Akuten mesenterialen Ischämie vor.
Material und Methoden
Eine Literaturrecherche (2010 bis 2022) hinsichtlich zeitgemäßer Konzepte zur endovaskulären und offen-chirurgischen Behandlung der akuten mesenterialen Ischämie wurde durchgeführt. Aktuelle Leitlinien und deren Empfehlungen wurden ausgewertet.
Ergebnisse
Bei Verdacht auf eine akute mesenteriale Ischämie (AMI) ist diese bis zum Beweis des Gegenteils abzuklären. „Golden standard“ der bildgebenden Diagnostik ist die CT-Angiographie. Grundprinzip der Behandlung der AMI sollte sein, erst die Revaskularisierung der mesenterialen Perfusion wieder herzustellen, und danach, wenn nötig, die Resektion avitaler Darmabschnitte durchzuführen. Nach rezenten Leitlinienempfehlungen soll bei Patienten mit akutem thrombotischem Verschluss der A. mesenterica superior, aufgrund niedrigerer Mortalitäts- und Darmresektionsraten, das endovaskuläre Vorgehen als Firstline-Therapie erwogen werden. In einem Hybrid-OP findet ein multidisziplinärer Therapieansatz rund um die endovaskuläre und offen-chirurgische Revaskularisation optimale Bedingungen zur zeiteffizienten Umsetzung dieser komplexen Patientenversorgung. Ein individualisiertes interdisziplinäres Protokoll kann hilfreich sein, um personelle Kompetenzen und technische Ressourcen optimal einzusetzen.