Erschienen in:
01.06.2010 | Das therapeutische Prinzip
Vor- und Nachteile des schweren Silikonöls
verfasst von:
Prof. Dr. B. Kirchhof
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 6/2010
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Schweres Silikonöl hat keine mit hoher Evidenz nachweisbaren Vor- oder Nachteile gegenüber konventionellem Silikonöl. Das gibt dem Operateur die Freiheit, diejenige Tamponade zu wählen, die ihm für den Einzelfall am besten geeignet erscheint. Geeignete Indikationen für schweres Silikonöl sind Augen mit bestehender PVR-Amotio oder mit PVR-Risiko in der unteren Netzhauthälfte. Persistierende oder komplizierte Makulaforamina können mit schwerem Öl oft doch noch verschlossen werden. Dafür muss eine höhere Emulsifikationsrate im Vergleich zu herkömmlichem 5000-cSt-Silikonöl in Kauf genommen werden, ebenso wie eine gesteigerte Kataraktrate. Schweres Silikonöl sollte nicht länger als etwa 2 Monate im Auge belassen werden. Deshalb sind schwere Verletzungen und Hypotoniesyndrom keine geeigneten Indikationen. Anfängliche Schwierigkeiten bei der Entfernung des schweren Öls durch (seltene) Klebrigkeit an der Netzhaut sind inzwischen mit Hilfe von Perfluorkarbonen überwunden.