Erschienen in:
15.11.2016 | Vorhofflimmern | Schwerpunkt
ESC-Leitlinien zum Vorhofflimmern 2016
Zusammenfassung der wichtigsten Empfehlungen und Neuerungen
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und die Europäische Vereinigung für Herz-Thorax-Chirurgie (EACTS) haben erstmals Ende August 2016 eine gemeinsame Leitlinie für die Behandlung von Vorhofflimmern herausgegeben. Diese Leitlinie ersetzt die überarbeitete Leitlinie aus dem Jahr 2012 und beinhaltet einige interessante neue Aspekte. Die Themen reichen von der Pathophysiologie über die Diagnostik, Therapie und Schlaganfallprävention bis hin zu speziellen klinischen Situationen wie Vorhofflimmern bei Kardiomyopathien, beim Sport oder in der Schwangerschaft. Frühzeitiges Screening, Patientenaufklärung, individualisierte Therapie und die Modifikation von Vorhofflimmern begünstigenden Faktoren nehmen einen besonderen Stellenwert ein. Es werden „AF heart teams“ empfohlen, denen Spezialisten unterschiedlicher Fachgebiete angehören sollen. In der Schlaganfallprävention unterstreicht die Leitlinie den Stellenwert der nicht Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAK) gegenüber herkömmlicher Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten. Bei symptomatischem, insbesondere paroxysmalem Vorhofflimmern betont die Leitlinie neben einer frequenzregulierenden Therapie die Bedeutung einer antiarrhythmischen Behandlung mittels Katheterablation und/oder medikamentöser antiarrhythmischer Therapie.