Erschienen in:
06.10.2017 | Sarkome | Leitthema
Systemtherapie fortgeschrittener Weichteilsarkome
Ein Update
verfasst von:
Dr. E. Eigendorff
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Weichteilsarkome sind seltene Erkrankungen. Die Systemtherapie wurde in fortgeschrittenen Stadien bisher vorzugsweise mit Anthrazyklin oder anderen vergleichsweise toxischen klassischen Zytostatika durchgeführt. Ansprechraten sowie ein therapiebedingter Überlebensvorteil sind gering.
Fragestellung
Sind Fortschritte hinsichtlich gezielter und immuntherapeutischer Verfahren auf die Therapie von Weichteilsarkomen übertragbar?
Material und Methoden
Es erfolgen Zusammenfassung, Auswertung und Bewertung der derzeitigen Empfehlungen sowie aktueller Daten zur Systemtherapie im adjuvanten Setting sowie bei fortgeschrittenen oder metastasierten Weichteilsarkomen.
Ergebnisse
Für Patienten mit bestimmten Risikokonstellationen ist der Stellenwert einer adjuvanten Chemotherapie
mittlerweile belegt. Im metastasierten Stadium bleibt eine auf Anthrazykline basierte Therapie Standard in der
Erstlinientherapie für fast alle Subentitäten, die Kombination mit Ifosfamid oder Dacarbazin (DTIC) erhöht die
Ansprechrate, ein Überlebensvorteil zeigt sich jedoch nicht. Olaratumab ist der erste für metastasierte
Weichteilsarkome zugelassene monoklonale Anti-PDGFRα-Antikörper, der ohne wesentliche Erhöhung von Toxizität und
Ansprechraten in Phase-II-Studien einen Überlebensvorteil in Kombination mit Anthracyclinen zeigen konnte.
Schlussfolgerungen
Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenen Weichteilsarkomen ist weiterhin vergleichsweise schlecht. Vor dem Einsatz einer Chemotherapie sollte die Möglichkeit einer Metastasenchirurgie, gerade bei niedriggradigen Sarkomen geprüft werden, ebenso eine lokale Radiatio. Anthrazykline sind weiterhin Therapiestandard in der Erstlinientherapie. Daten zu gezielten und immuntherapeutischen Verfahren werden erst in den kommenden Jahren erwartet.