Skip to main content
Erschienen in: Die Onkologie 4/2024

28.02.2024 | Zervixkarzinom | Originalien

Flächendeckende onkologische Qualitätssicherung durch Landeskrebsregister am Beispiel des Lungen- und Zervixkarzinoms

verfasst von: Dr. Mike Klora, Petra Neuser, Dr. Philipp Morakis, Dr. Soo-Zin Kim-Wanner, Dr. Tonia Brand, Prof. Dr. Alexander Katalinic

Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 4/2024

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Einleitung

Mit dem Aufbau der flächendeckenden Krebsregistrierung in Deutschland auf Grundlage des Krebsfrüherkennungs- und -registergesetzes von 2013 (heute SGB V § 65c) wurde die Voraussetzung für eine umfassende onkologische Qualitätssicherung durch die Landeskrebsregister geschaffen. Die bundesweit einheitlich strukturierten Daten der Landeskrebsregister ermöglichen über Sektorengrenzen hinweg die Versorgungsbeurteilung aller Erkrankungsfälle. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen ersten Überblick über die länderübergreifende onkologische Versorgung am Beispiel des Zervix- und Lungenkarzinoms zu geben.

Material und Methoden

Es wurden Daten zum Zervix- sowie Lungenkarzinom für die Diagnosejahre 2017–2019 aus 13 Landesregistern eingeschlossen. Insgesamt 7 Qualitätsindikatoren (QI) aus S3-Leitlinien wurden operationalisiert, berechnet, aggregiert, zusammengeführt und im Leistungserbringenden-Benchmarking ausgewertet.

Ergebnisse

In die Analysen konnten Behandlungsdaten von 111.857 Lungenkarzinomen mit 1898 Leistungserbringenden sowie von 8641 Zervixkarzinomen mit 1262 Leistungserbringenden eingeschlossen werden. Beispielsweise für den Lungenkarzinom-QI „Adjuvante cisplatinbasierte Chemotherapie bei NSCLC Stadium II“ (NSCLC „non-small cell lung cancer“ [nichtkleinzelliges Lungenkarzinom]) ergab sich ein durchschnittlicher Erfüllungsgrad von 23 % über die Leistungserbringenden. Der Zervixkarzinom-QI „Cisplatinhaltige Radiochemotherapie“ zeigte einen Erfüllungsgrad von 89 %.

Schlussfolgerung

Die Daten der flächendeckenden klinischen Krebsregister ermöglichen erstmals eine Bewertung der onkologischen Versorgungsqualität für die Gesamtheit der in der Bevölkerung betroffenen Personen und über alle an deren Behandlung beteiligten Leistungserbringenden.
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Bundesministerium für Gesundheit (2013) Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister (Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz – KFRG) Bundesministerium für Gesundheit (2013) Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister (Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz – KFRG)
4.
Zurück zum Zitat Bundesministerium für Gesundheit (2021) Bundesanzeiger – Bundeseinheitlicher Onkologischer Basisdatensatz. https://basisdatensatz.de/download/Basisdatensatz12.7.pdf. Zugegriffen: 9. Jan. 2024 ((Bekanntmachung Aktualisierter einheitlicher onkologischer Basisdatensatz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e. V. (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) Vom 10. Mai 2021)) Bundesministerium für Gesundheit (2021) Bundesanzeiger – Bundeseinheitlicher Onkologischer Basisdatensatz. https://​basisdatensatz.​de/​download/​Basisdatensatz12​.​7.​pdf. Zugegriffen: 9. Jan. 2024 ((Bekanntmachung Aktualisierter einheitlicher onkologischer Basisdatensatz der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e. V. (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e. V. (GEKID) Vom 10. Mai 2021))
10.
Zurück zum Zitat § 70 – Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) – Gesetzliche Krankenversicherung – (SGB V). § 70 – Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) – Gesetzliche Krankenversicherung – (SGB V).
Metadaten
Titel
Flächendeckende onkologische Qualitätssicherung durch Landeskrebsregister am Beispiel des Lungen- und Zervixkarzinoms
verfasst von
Dr. Mike Klora
Petra Neuser
Dr. Philipp Morakis
Dr. Soo-Zin Kim-Wanner
Dr. Tonia Brand
Prof. Dr. Alexander Katalinic
Publikationsdatum
28.02.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 4/2024
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-024-01495-1

Weitere Artikel der Ausgabe 4/2024

Die Onkologie 4/2024 Zur Ausgabe

Passend zum Thema

ANZEIGE

Bei Immuntherapien das erhöhte Thromboserisiko beachten

Unter modernen Systemtherapien versechsfacht sich das VTE-Risiko. Warum diese Daten relevant für die Behandlung krebsassoziierter Thrombosen sind, erläutert Prof. F. Langer im Interview. So kann es durch Immuntherapien zu inflammatorischen Syndromen z.B. im GI-Trakt kommen. Nebenwirkungen wie Durchfall oder Mukositis haben dann Einfluss auf die Wirksamkeit oraler Antikoagulantien. Aber auch in punkto Blutungsrisiko ist Vorsicht geboten. Wann hier bevorzugt NMH eingesetzt werden sollten, erläutert Prof. Langer im Interview.

ANZEIGE

CAT-Management ist ganz einfach – oder doch nicht?

Krebsassoziierte venöse Thromboembolien (CAT) haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Was hat der Anstieg mit modernen Antitumortherapien zu tun? Venöse Thromboembolien sind relevante Morbiditäts- und Mortalitätsfaktoren in der Onkologie. Besonders hoch sind die Risiken bei Tumoren des Abdominalraums. Eine antithrombotische Primärprophylaxe ist daher gerade bei gastrointestinalen (GI-) Tumoren auch im ambulanten Setting wichtig.

ANZEIGE

Management von Thromboembolien bei Krebspatienten

Die Thromboembolie ist neben Infektionen die zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten. Die Behandlung der CAT (cancer associated thrombosis) ist komplex und orientiert sich am individuellen Patienten. Angesichts einer Vielzahl zur Verfügung stehender medikamentöser Behandlungsoptionen finden Sie hier Video-Experteninterviews, Sonderpublikationen und aktuelle Behandlungsalgorithmen zur Therapieentscheidung auf Basis von Expertenempfehlungen.

LEO Pharma GmbH

Passend zum Thema

ANZEIGE

Neue ESMO-Clinical Practice Guidelines 2023 zum fortgeschrittenen mNSCLC

Mit dem Update der Clinical Practice Guidelines 2023 zum metastasierenden nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) trägt die ESMO der in den letzten Jahren immer weiter gewachsenen Anzahl an Therapieoptionen Rechnung. 

ANZEIGE

NOVUM Onkologie – Fortbildungsreihe zum NSCLC

Mit NOVUM Onkologie veranstaltet MSD regelmäßig Online-Fortbildungen zum Thema Lungenkarzinom. Bei dem mittlerweile etablierten Format erhalten Teilnehmende die Möglichkeit sich bei Expertendiskussionen zu praxisrelevanten Themen der pneumologischen Onkologie weiterzubilden.

ANZEIGE

Fokus Immunonkologie – NSCLC

Content Hub

Die Einführung von Immun-Checkpoint-Inhibitoren markierte einen entscheidenden Fortschritt in der Behandlung von bestimmten Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (non-small cell lung cancer, NSCLC) und eröffnete seither neue Perspektiven und Chancen für Behandler und geeignete Patienten. Hier finden Sie fortlaufend aktuelle Informationen und relevante Beiträge zur Immunonkologie in dieser Indikation.

MSD Sharp & Dohme GmbH