Erschienen in:
01.02.2012 | Leitthema
Adipositas und Fertilität der Frau aus gynäkologischer Sicht
verfasst von:
Prof. Dr. F. Geisthövel, B. Wetzka
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Adipositas und Komorbiditäten stellen ein epidemisch-globales Problem dar. Insofern ergibt sich bei übergewichtigen oder adipösen Frauen in der reproduktiven Phase ein umfangreicher Fragenkatalog. Unter frauenärztlicher Sicht stehen androgenisierte Patientinnen im Mittelpunkt des wissenschaftlichen und klinischen Interesses. Es finden sich 3 Hauptgruppen übergewichtiger oder adipöser Patientinnen: weitgehend gesunde Frauen mit kutaner Androgenisierung ohne signifikante systemische Dysfunktionen [funktionelle kutane Androgenisierung, engl. „functional cutaneous androgenization“ (FCA)]; Patientinnen mit endokrinen metabolischen Störungen und vergrößerten polyfollikulären Ovarien [funktionell androgenisierendes Syndrom (FAS III)] und Patientinnen, die ähnliche anthropometrische und metabolische Störungen wie die FAS-III-Patientinnen aufweisen, aber im Gegensatz zu diesen verkleinerte, oligofollikuläre Ovarien (FAS IV) zeigen.
Die Modifikation des Lebensstils ist Grundlage jeder Behandlung. Metformin übernimmt dabei eine gewisse supportive Funktion. Bei Kinderwunsch gilt es zu berücksichtigen, dass sich die 3 Gruppen in der Empfindlichkeit der Ovarien auf die Hormongabe unterscheiden. Weniger bei der ersten Gruppe, aber insbesondere beim FAS III und IV besteht das Risiko für einen Gestationsdiabetes mellitus, der eine mögliche Umstellung auf Insulin und eine intensive intra- und postpartale Betreuung erforderlich macht.