Erschienen in:
01.07.2005 | Allgemeinanästhesie
Anästhesie und Schlaf-Apnoe-Syndrom
verfasst von:
B. Hartmann, PD Dr. med. A. Junger, MDA, J. Klasen
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 7/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ein Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS) erhöht das Risiko für perioperative Komplikationen bei anästhesierten und sedierten Patienten. Der Anteil an Patienten mittleren Alters mit signifikanten klinischen Symptomen wird bei Männern auf 4%, bei Frauen auf 2% geschätzt. Jedoch sind 80–95% der SAS-Erkrankten nicht diagnostiziert. Zur Identifikation und sicheren perioperativen Betreuung ist ein systematisches Vorgehen zwingend notwendig. Hierbei sollte es sich um ein interdisziplinäres Konzept handeln, das erhöhte Aufmerksamkeit bei dem pflegerischen/ärztlichen Personal, Evaluation der Intubationsverhältnisse, Abklärung kardiopulmonaler Vorerkrankungen, permanente Kontrolle der Atemwege, differenzierten und angepassten Einsatz von Anästhetika sowie konsequentes Monitoring beinhaltet. Der perioperative Einsatz und die Weiterführung einer „Nasal-continuous-positive-airway-pressure- (CPAP-)Therapie“ sowie die postoperative Verlegung in eine entsprechende Überwachungseinheit sind unbedingt zu empfehlen. Insgesamt besteht noch ein erheblicher Bedarf an kontrollierten Studien zum perioperativen Management von SAS-Patienten.