Erschienen in:
01.06.2016 | Anästhetika | Einführung zum Thema
Nicht Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch!
verfasst von:
Prof. Dr. C. Eich
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 6/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
„Die Zukunft der Kinderanästhesie ist die TIVA“ lautete 2002 der provokante Titel einer Übersichtsarbeit von Franz-Josef Kretz in
Current Opinion of Anaesthesiology [
1]. „Inhalationsanästhetika bleiben der Eckpfeiler der Anästhesie bei Kindern“, antwortete Jerrold Lerman fünf Jahre später in der gleichen Zeitschrift [
2]. Jahrelang war die Diskussion darüber, ob eine inhalativ-balancierte oder eine totalintravenöse Anästhesie (TIVA) das überlegene Verfahren für die Anästhesie bei Kindern sei, ein beinahe unausweichliches Reizthema anästhesiologischer Kongresse. Zeitweise wurde diese Diskussion sehr emotional und von manchen geradezu apodiktisch geführt. Bei vielen bestand offenbar der große Wunsch, Kinderanästhesisten einem der beiden Lager – entweder balanciert oder TIVA – fest zuzuordnen. Wir kennen dieses Phänomen aus anderen erregenden Themenfeldern unseres Fachgebiets, wie beispielsweise Larynxmaske vs. Trachealtubus oder Kristalloide vs. Kolloide. …