Erschienen in:
05.08.2016 | Analkarzinom | CME
Leitliniengerechte Therapie der Analfissur
verfasst von:
Dr. G. Kolbert, M. Stoll
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Eine Analfissur ist ein Ulkus im unteren Analkanal. Die Genese der Fissur ist nicht endgültig geklärt, wahrscheinlich können multiple Ursachen zum selben Krankheitsbild führen. Insbesondere bei atypischer Lage der Fissur müssen differenzialdiagnostisch sekundäre Ursachen für eine Analfissur oder für anale Ulzera ausgeschlossen werden, so etwa ein Analkarzinom, ein luetischer Primäraffekt oder ein Morbus Crohn. Unter einer chronischen Analfissur versteht man eine Fissur mit Sekundärveränderungen. Der stechende Schmerz bei der Defäkation ist Leitsymptom der Analfissur. Ein konservativer Therapieversuch mit anästhesierenden oder den Sphinktertonus senkenden Medikamenten ist gerechtfertigt. Bei Beschwerdepersistenz sollte die Fissur unter Mitnahme der Sekundärveränderungen exzidiert werden. Eine laterale Sphinkterotomie, wie als Standardeingriff im englischsprachigen Raum empfohlen, sollte wegen einer erhöhten postoperativen Inkontinenzgefahr unterbleiben.