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Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung 1/2017

28.10.2016 | Originalarbeit

Familienhebammen im System Früher Hilfen

Wie kann Gesundheitsförderung gelingen?

verfasst von: Prof. Dr. Katja Makowsky

Erschienen in: Prävention und Gesundheitsförderung | Ausgabe 1/2017

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Zusammenfassung

Hintergrund

Seit ca. 10 Jahren werden Familienhebammen zunehmend in das System Früher Hilfen in Deutschland integriert. Als Vertreterinnen der Gesundheitsfachberufe nehmen sie auf Basis einer vertrauensvollen Beziehung positiv Einfluss auf Gesundheitsverhalten und Gesundheitsverhältnisse von Familien in psychosozial belastenden Lebenslagen und übernehmen Lotsinnenfunktionen.

Ziel der Arbeit

Die Studie zielte darauf ab, exemplarisch innere Parameter von Qualität der Arbeit aus der Perspektive von Familienhebammen zu erfassen.

Methode

Mittels qualitativer Interviews wurden 13 Familienhebammen befragt. Die Datenerhebung und -auswertung orientierten sich an Empfehlungen von Witzel.

Ergebnisse

Formen der strukturellen Angliederung nehmen Einfluss auf Qualitätsvorstellungen von Familienhebammen. Dies wird sowohl bei Schilderungen zur Netzwerkgestaltung als auch zur Gestaltung des Betreuungsprozesses deutlich. Bei einer Angliederung an die Jugendhilfe werden Kontrollfunktionen als hemmend für gute Qualität der Arbeit beschrieben, die salutogenetische innere Orientierung von Hebammen wird nicht explizit betont. Die Übernahme von Lotsinnenfunktionen wird von Familienhebammen, die in Angliederung an einen freien Träger arbeiten, deutlicher hervorgehoben.

Diskussion

Familienhebammen können in ihren Möglichkeiten der Netzwerkgestaltung und der Übernahme von Lotsinnenfunktionen im System Früher Hilfen unterstützt werden. Hierfür und für die Aufrechterhaltung ihrer salutogenetischen Perspektive scheint die Angliederung an einen freien Träger förderlich.
Literatur
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Metadaten
Titel
Familienhebammen im System Früher Hilfen
Wie kann Gesundheitsförderung gelingen?
verfasst von
Prof. Dr. Katja Makowsky
Publikationsdatum
28.10.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Prävention und Gesundheitsförderung / Ausgabe 1/2017
Print ISSN: 1861-6755
Elektronische ISSN: 1861-6763
DOI
https://doi.org/10.1007/s11553-016-0572-z

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