Erschienen in:
26.09.2019 | Chronisches Schmerzsyndrom | Leitthema
Rheuma und Psyche – Eine Kurzübersicht
verfasst von:
Dr. D. Linsmayer, P.-K. Neidlinger, Prof. Dr. D. F. Braus
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 11/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Rheumatologische Erkrankungen und psychische Störungen treten häufig gemeinsam auf und beeinflussen sich gegenseitig. Die Komorbiditäten werden oft spät oder gar nicht diagnostiziert, führen jedoch zu erheblichem Leidensdruck bei den Betroffenen und wirken sich negativ auf Lebensqualität und Therapieerfolg aus.
Fragestellung
Gibt es Erkenntnisse hinsichtlich gemeinsamer pathophysiologischer Mechanismen und wie können diese in der Therapie berücksichtigt werden?
Material und Methode
Aktuelle Befunde, Übersichtsarbeiten und Grundlagendaten werden analysiert und in einer kurzen Übersicht zusammengefasst und diskutiert.
Ergebnisse
Die aktuelle Datenlage spricht für eine gegenseitige Beeinflussung der Faktoren Stress und Inflammation sowohl bei depressiven Störungen, Angsterkrankungen und chronischem Schmerz als auch bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Es besteht eine enge Beziehung zwischen immunologischen und neuronalen Prozessen, welche bidirektional die individuelle Stressantwort regulieren.
Schlussfolgerungen
Für eine suffiziente Behandlung ist die Etablierung eines fächerübergreifenden, interdisziplinären Konzeptes im klinischen Alltag anzustreben. Dieses sollte, einem multimodalen Ansatz entsprechend, sowohl pharmakologische als auch psycho- und soziotherapeutische Komponenten beinhalten.