Erschienen in:
22.03.2018 | Computertomografie | Leitthema
Radiologische Bildgebung akuter infektiöser und nichtinfektiöser Enterokolitiden
verfasst von:
Prof. Dr. J. Wessling
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der Abklärung entzündlicher und nichtentzündlicher Enterokolitiden wird oft frühzeitig eine Computertomographie (CT) indiziert. So breit wie das Spektrum der möglichen infektiösen, nichtinfektiösen und vaskulären Ursachen sind die verschiedenen Therapieoptionen. Wenngleich Labor- und Stuhldiagnostik oder Endoskopie häufig die Diagnose sichern, kann der Radiologe anhand der Bildbefunde bei der Eingrenzung des Diagnosespektrums helfen.
Fragestellung
Dieser Beitrag gibt einen Überblick über Darmwandmuster und ordnet diese dem Spektrum der in Frage kommenden Erkrankungen aus dem Formenkreis der infektiösen und nichtinfektiösen Enterokolitiden zu.
Material und Methode
Wichtige extramurale Begleitbefunde und Pathologien werden ebenso beleuchtet wie Besonderheiten, die sich aus Lokalisation und Verteilung von Darmwandveränderungen oder als Folge einer Therapienebenwirkung ergeben.
Ergebnisse
Infektiöse Enterokolitiden zeigen in Abhängigkeit der Auslöser (bakteriell, viral, parasitär) eine Lokalisationspräferenz. Die pseudomembranöse Kolitis manifestiert sich häufig als Pankolitis mit dem relativ spezifischen Giraffenfellzeichen in der CT. Nichtinfektiöse Enterokolitiden sind primärer (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Vaskulitis) oder sekundärer (Bestrahlung, Graft-versus-Host-Reaktion) Genese. Die ischämische Mesenteriitis oder ischämische Kolitis ist okklusiver und nichtokklusiver Genese. Das CT-Erscheinungsbild variiert nach Ursache, Dauer und Grad der Reperfusion.
Schlussfolgerung
Bei akuten infektiösen und nichtinfektiösen Enterokolitiden erlauben die Zuordnung zu einem Darmwandmuster sowie die Berücksichtigung von Lokalisationsbesonderheiten, Therapienebenwirkungen und extramuralen Begleitbefunden eine differenzialdiagnostische Eingrenzung.