Erschienen in:
11.09.2023 | Dammriss | Leitthema
Verletzungen durch die Geburt
verfasst von:
Dr. Martina Kreft
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Unter der Geburt sind die Strukturen des maternalen Geburtskanals und des Beckenbodens enormen Veränderungen unterworfen. Dies kann sich in Form von Überdehnung und (Ab‑)Rissverletzungen zeigen. Rissverletzungen können je nach Ausmaß der Verletzungen geringe bis gar keine Beschwerden hervorrufen, teils aber auch gravierende Kurz- und Langzeitfolgen für die werdende Mutter haben. Diese sind erhöhter Blutverlust, Schmerzen, Wundheilungsstörungen, Dyspareunie, Urin- und Stuhlinkontinenz oder auch Senkungsbeschwerden, was zu psychischen Belastungen und zu immensen sozioökonomischen Konsequenzen führen kann. Es werden sichtbare Geburtsverletzungen wie an Vagina oder Vulva und niedrig- sowie höhergradige Dammrisse von okkulten Traumata im Bereich des Beckenbodens in Form von Avulsionen des M. levator ani vom Schambeinast unterschieden. Ausgedehnte Hämatome sind selten, können aber unter Umständen fatal für die Mutter sein. Eine suffiziente Diagnostik, Therapie und Nachsorge sind essenziell, um das Risiko schwerer Morbidität zu reduzieren. Zudem kommt der Prävention von Geburtsverletzungen eine zentrale Aufgabe zu.