Erschienen in:
29.08.2023 | Dammriss | Leitthema
Am Boden zerstört – Eckpunkte einer postnatalen Beckenboden-Rehabilitation
verfasst von:
Dr. Martina Lenzen-Schulte
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 10/2023
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Zusammenfassung
Die Beckenboden-Rehabilitation adressiert die Traumata und Funktionseinbußen in der Urogenitalregion, die viele Frauen postnatal – vor allem nach vaginalen Geburten – zu beklagen haben. Was die äußeren Verletzungen angeht, so gilt es, die Wundheilung zu unterstützen und den Zeitpunkt einer indizierten Sekundärnaht nicht zu verpassen. Harninkontinenz und Prolapssymptome können gleichermaßen und oft mit gutem Erfolg mit Hilfe von Pessaren und Physiotherapie angegangen werden. Höhergradige Dammrisse beeinträchtigen die Lebensqualität schwerwiegend und sollten schon im Kreißsaal versorgt werden. Spätestens bei der Nachsorge im Wochenbett müssen Symptome der Stuhlinkontinenz eine eingehende Diagnostik nach sich ziehen, da vom frühzeitigen Intervenieren die Langzeitprognose abhängt. Nicht zu vernachlässigen ist die Sexualanamnese nach Geburt, da Schmerzen, Narben, Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden – und nicht zuletzt die Dehnung der Geburtswege – den Intimverkehr beeinträchtigen.