Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Das Entrapmentsyndrom der A. poplitea
Operative Strategien und Analyse des Krankengutes
verfasst von:
Dr. K. Nitschmann, S. Nöldeke, J. Quendt, T. Hupp
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Das Poplitea-Entrapment-Syndrom als Ursache für einen A.-poplitea-Verschluss oder eine -Stenose findet sich in einer Häufigkeit von 1,5–5%. Seltenere Ursachen für eine Kompression der A. poplitea sind die sog. zystische Adventitiadegeneration, bei der es sich um eine intramurale Zystenbildung zwischen der Media und Adventitia handelt, die fibromuskuläre Dysplasie, Tumoren, Zysten sowie externe Kompression durch Exostosen oder Osteochondrome des Femurs.
Beim klassischen Entrapmentsyndrom können die verschiedenen anatomischen Varianten des Verlaufs der A. poplitea und des Ansatzes der Gastroknemiusköpfe sowie quer durch die Fossa poplitea verlaufende fibröse Bänder zur intermittierenden Kompression der poplitealen Gefäße führen. Das klinische Leitsymptom bei vorwiegend jungen Patienten ist die Claudicatio intermittens. Bei Vorliegen eines Entrapmentsyndroms ist daher zur Vorbeugung späterer Gefäßkomplikationen eine frühzeitige operative Korrektur anzustreben.
In einem 7-Jahres-Zeitraum von 1997 bis 2003 erfolgten von insgesamt 806 femorodistalen Bypassanlagen 30 operative Rekonstruktionen bei Vorliegen eines klassischen Entrapmentsyndroms, verursacht durch eine muskuläre/fibröse Anomalie. Die operativen Rekonstruktionen erfolgten als Veneninterponat in 13, als Thrombendarteriektomie und Patchplastik in 9 sowie als alleinige Durchtrennung der pathologischen Muskel-/Bandverbindungen in 8 Fällen. Die postoperativen Ergebnisse mit nur einem Bypassfrühverschluss und einem Reentrapment (5 Jahre nach primärer Bypassanlage) zeigen, dass die operative Therapie eine sichere Methode zur Aufhebung der Claudicatio beim poplitealen Entrapmentsyndrom darstellt.