Erschienen in:
01.01.2004 | Kasuistik
Das spontane Liquorunterdrucksyndrom
Ein seltenes Krankheitsbild mit guter Therapieoption
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. B. Bachmann-Mennenga, J. Philipps, F. Haukamp, W. D. Reinbold
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Das spontane Liquorunterdrucksyndrom (SLUDS) ist ein noch seltenes Krankheitsbild mit allerdings zunehmender Tendenz. Die klinischen Symptome sind mit denen des postspinalen Punktionssyndroms vergleichbar. Leitsymptom ist der lageabhängige Kopfschmerz. Die Ursache des SLUDS ist eine Liquorleckage, die zumeist zervikal oder zervikothorakal lokalisiert ist. Seine Ätiologie ist noch weit gehend unbekannt. Als mögliche Komplikation treten kraniale subdurale Hämatome auf. Magnetresonanztomographien des Schädels zeigen häufig typische diffuse Kontrastmittelanreicherungen der Dura, oft auch in Verbindung mit Kaudalverlagerungen des Hirnstamms. Kenntnis dieser radiologischen Befundkonstellation kann sehr hilfreich bei der Diagnosefindung sein. Obwohl konservative Behandlungsmaßnahmen häufig zuerst durchgeführt werden, ist die Anlage eines epiduralen Blutpatches die Therapie der Wahl. Aufgrund der klinischen Symptomatik mit der Ähnlichkeit zum postspinalen Punktionssyndrom werden zunehmend Anästhesisten und Schmerztherapeuten in Diagnosefindung und Behandlung miteinbezogen. Wir berichten über 2 Patienten mit dem Krankheitsbild eines SLUDS, die neben dem Leitsymptom des lageabhängigen Kopfschmerzes auch magnetresonanztomographisch nachgewiesene kraniale epidurale Flüssigkeitsansammlungen aufweisen.