Erschienen in:
01.03.2012 | Übersichten
Der hyalinisierende trabekuläre Tumor der Schilddrüse
Eine übertrieben vorsichtige Bezeichnung für einen gutartigen Tumor?
verfasst von:
S. Ting, C. Puttinger, K.W. Schmid, PD. Dr. S.-Y. Sheu-Grabellus
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Der hyalinisierende trabekuläre Tumor der Schilddrüse ist ein seltener Tumor, der von den Follikelepithelzellen der Schilddrüse ausgeht und durch eine prominente intratrabekuläre Hyalinisierung gekennzeichnet ist. Aufgrund des Wachstumsmusters besteht eine Ähnlichkeit zum medullären Schilddrüsenkarzinom. Auffällige Kernatypien wie Kerninklusionen lassen an ein papilläres Schilddrüsenkarzinom denken. Deswegen ist die Dignitätsbeurteilung nach wie vor umstritten. Nachdem er aufgrund eindeutig fehlender Malignitätskriterien initial als Tumor mit benignem Verhalten eingestuft wurde, führten erste molekularpathologische Untersuchungen (Nachweis eines RET / PTC-Rearrangements) zu der Annahme, dass es sich um eine Variante des papillären Schilddrüsenkarzinoms handeln könnte. Neuere molekularpathologische Methoden wie die Bestimmung der microRNA, kurzer, nichtkodierender RNA, widerlegen jedoch diese Annahme. Der vorliegende Beitrag fasst die zur Diagnose wichtigen histomorphologischen Kriterien einschließlich neuer molekularpathologischer Erkenntnisse zusammen.