Erschienen in:
01.06.2014 | Einführung zum Thema
Deutsches Reanimationsregister
Viel Qualitätsmanagement für wenig Geld
verfasst von:
J. Kreutziger, Prof. Dr. V. Wenzel, MSc., FERC
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2014
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Auszug
Bei der Suche nach therapeutischen Strategien zur Behandlung von schwerstverletzten oder -erkrankten Patienten gab es bereits viele Misserfolge; unsere Erwartungen an randomisierte prospektive Studien sind häufig enttäuscht worden [
1]. Andererseits haben sich erstaunlicherweise nichtbewiesene Interventionen in klinischen Richtlinien sehr lange gehalten: Atropin und Natriumbikarbonat wurden zur routinemäßigen Therapie bei der kardiopulmonalen Reanimation („cardiopulmonary resuscitation“, CPR) über Jahrzehnte empfohlen. Erst bei der Erstellung der aktuellen CPR-Leitlinien 2010 wurden die vorliegenden Beweise als unzureichend erkannt, und es wurde für diese beiden Medikamente keine generelle Empfehlung mehr bei der CPR ausgesprochen [
21]. Die endobronchiale Applikation von Adrenalin bei der CPR wurde aufgrund der einfachen und schnellen Handhabung zunächst als vorteilhaft beschrieben [
18], aber nun ebenfalls aufgegeben, weil die Pharmakodynamik nicht kalkulierbar ist und mit der wiederentdeckten i.o.-Injektion durch neue Applikationsgeräte eine einfache und schnelle Alternative bereitsteht [
15]. …