Erschienen in:
16.12.2021 | Telemedizin | Leitthema
Smartphone-basierte Fundusfotografie: Anwendungen und Adapter
verfasst von:
Linus G. Jansen, Thomas Schultz, Frank G. Holz, Robert P. Finger, Maximilian W. M. Wintergerst
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Smartphone-basierte Fundusfotografie (SBF) stellt eine innovative und kostengünstige Möglichkeit zur Bildgebung des Augenhintergrundes dar. Seit den ersten Anwendungsberichten von vor über 10 Jahren wurde eine Vielzahl an Studien zu unterschiedlichen Adaptern und klinischen Anwendungen publiziert.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick zur Entwicklung der SBF, zu bisherigen Anwendungsbereichen und Adaptern zu geben.
Material und Methoden
Es wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und Science Citation Index Expanded ohne zeitliche Einschränkung durchgeführt.
Ergebnisse
Elf Adapter wurden eingeschlossen und hinsichtlich beispielhaftem Bildmaterial, dargestellten Fundusbereich, Anschaffungskosten, Gewicht, Software, Anwendungsbereich, Smartphone-Kompatibilität und Zertifizierung verglichen. Bislang publizierte Anwendungsbereiche der SBF sind das Screening auf diabetische Retinopathie, Glaukom und Frühgeborenenretinopathie sowie ein Einsatz in der Notfallmedizin, Pädiatrie und medizinischen Lehre. Die Bildqualität konventioneller Geräte ist der SBF im Allgemeinen überlegen. Erste Ansätze zur automatischen Detektion diabetischer Retinopathie auf Smartphone-basierten Fundusbildern sind vielversprechend. Der Einsatz automatischer Bildverarbeitungsalgorithmen ermöglicht die Erstellung von Weitwinkelaufnahmen.
Diskussion
Die SBF ist eine vielseitig einsetzbare, mobile und kostengünstige Alternative zu konventionellen Geräten für die Fundusfotografie. Darüber hinaus eignet sie sich im Rahmen telemedizinischer Ansätze zur Delegation einfacher ophthalmologischer Untersuchungen an Hilfspersonal und könnte zur Vereinfachung von Befunddokumentation, Verbesserung der Lehre und v. a. in Ländern mit niedrigem/mittlerem Einkommen zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung beitragen.