Erschienen in:
01.05.2015 | Diagnostik in der Pneumologie | CME Zertifizierte Fortbildung
Lungenfunktionsdiagnostik
Spirometrie, Provokation, CO-Diffusion und funktionelle Residualkapazität
verfasst von:
Prof. Dr. S. Sorichter, T. Scholz
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Die Spirometrie ist eine einfache Methode zur Messung von Lungenvolumina und Atemwegsflüssen und dient dem Screening, der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Ventilationsstörungen. Mit der Einsekundenkapazität (FEV1) und dem verminderten Quotienten der FEV1 durch die Vitalkapazität (VC) können obstruktive Ventilationsstörungen diagnostiziert und nach Schweregrad eingeteilt werden. Ein erhöhter Quotient bei verminderter VC weist auf eine restriktive Ventilationsstörung hin. Bei der Interpretation der Spirometrie sind die untere Grenze des Normalbereichs („lower level of normal“, LLN), der Abstand vom statistischen Median (Z-Score) und klinische Begleitumstände mit einzubeziehen. Die Diffusionsmessung mittels Kohlenmonoxid (CO) dient der Erkennung von Gasaustauschstörungen (Einatemzug-CO-Transferfaktormessung) und bestimmt den Transferfaktor (TLCO) sowie den Transferkoeffizienten KCO (Krogh-Index). Der TLCO beschreibt die durch die alveolokapilläre Membran übertretende CO-Gasmenge (pro Zeiteinheit und Partialdruckdifferenz), der KCO das Verhältnis der pro Zeiteinheit aufgenommenen CO-Gasmenge zum ventilierten (alveolären) Volumen (TLCO/VA). Eine alleinige Verminderung des Transferfaktors deutet auf eine Verminderung der Diffusionsfläche hin. Ist auch der KCO erniedrigt, liegt eine Diffusionsstörung der verbliebenen ventilierten Lungenareale vor. Die funktionelle Residualkapazität (FRC) beschreibt die Luftmenge, die nach einer normalen Ausatmung in der Lunge verbleibt. Sie kann methodisch unterschiedlich (Auswasch-, Dilutionsmethode oder Ganzkörperplethysmographie) bestimmt werden und ist in der Regel bei obstruktiven Ventilationsstörungen erhöht, bei restriktiven vermindert. Der inhalative bronchiale Provokationstest ermöglicht den Nachweis eines hyperreagiblen Bronchialsystems und erweitert, bei allerdings niedriger Spezifität, die Differentialdiagnostik obstruktiver Ventilationsstörungen (Asthma, COPD, Husten).