Erschienen in:
01.12.2009 | Leitthema
Diagnostik und Differenzialdiagnostik bei akuter retinaler Nekrose
verfasst von:
Prof. Dr. U. Pleyer, S. Metzner, J. Hofmann
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Viren der Herpesfamilie sind für das Auftreten der akuten retinalen Nekrose (ARN) verantwortlich. Durch direkten Nachweis in Retinabiopsien, die Analyse intraokularer Antikörpersynthese und den molekularbiologischen Nachweis mittels PCR (Polymerasekettenreaktion) konnten Varizella-Zoster-, Herpes-simplex-Typ-1- und -2-Viren sowie Zytomegalieviren nachgewiesen werden. In die Differenzialdiagnose des ARN-Syndroms müssen die atypisch verlaufende Toxoplasmose, retinale Vaskulitiden und Erkrankungen der „White-Dot-Syndrome“ einbezogen werden. Da die Therapie dieser Erkrankungen erheblich differiert, ist eine rasche Abklärung entscheidend. Serologische Untersuchungen zum Nachweis der Virusinfektion bei V.a. ARN haben sich als wenig hilfreich erwiesen. Dagegen hat sich die Analyse von Kammerwasser- und Glaskörperproben bewährt. Die spezifische Antikörperanalyse und der Nachweis des Virusgenoms mittels PCR haben sich als exzellente diagnostische Hilfe mit hoher Sensitivität und Spezifität erwiesen. Mit diesem Beitrag sollen die diagnostischen Methoden sowie differenzialdiagnostischen Überlegungen der ARN dargestellt werden.