Erschienen in:
01.12.2009 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Glaukomdrainageimplantate
verfasst von:
PD Dr. H. Thieme
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 12/2009
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Zusammenfassung
Glaukomdrainageimplantate (GDI) haben eine feste Position in der operativen Behandlung komplizierter, refraktärer Glaukome. Nach der Implantation besteht im Grunde genommen eine permanente Sklerostomie, deren Lumen durch den in der Regel in die Vorderkammer eingelegten Silikonschlauch über lange Zeit offen gehalten wird. Es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche GDI: kammerwinkelgestützte und episkleral fixierte. Die kammerwinkelgestützten Systeme drainieren das Kammerwasser entweder in den Schlemm-Kanal, unter die Bindehaut oder in den Zwischenraum zwischen Sklera und Chorioidea. Das Grundprinzip der episkleralen GDI besteht in der Verbindung der Vorderkammer (oder Pars plana) mit einem episkleralen Implantat über einen Silikonschlauch, der mit einer Basisplatte aus Silikon oder Polypropylen verbunden ist. Dadurch wird das Kammerwasser in die Äquatornähe des Bulbus geleitet. Um die Basisplatte von definierter Größe bildet sich nach der Implantation eine Zyste. Diese bewirkt einen Flusswiderstand, der letztendlich den Augeninnendruck bestimmt. GDI (insbesondere die episkleralen Modelle) sind bisher Patienten mit komplizierten, anderweitig erfolglos operierten Glaukomen vorbehalten. Neueren Studien zufolge scheint die Implantation der GDI in früheren Erkrankungsstadien gerechtfertigt.
Der Artikel gibt Auskunft über Prinzipien, Indikationen und Implantationsmethoden sowie Komplikationen von kammerwinkelgestützten und episkleralen GDI.