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Erschienen in: Die Ophthalmologie 12/2009

01.12.2009 | Bild und Fall

Einseitiger Arterienastverschluss und retinale „white dots“

verfasst von: Dr. J. Guber, U. Schneider, P.B. Henrich

Erschienen in: Die Ophthalmologie | Ausgabe 12/2009

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Zusammenfassung

Hintergrund

Seit den 1990er Jahre ist eine Zunahme der Inzidenz von Syphilis zu beobachten. Der klassische Verlauf der Syphilis lässt sich in drei Stadien unterteilen. Eine okuläre Beteiligung ist besonders im Stadium III möglich. Die Erkrankung ist durch antibiotische Therapie effizient behandelbar.

Methode

Wir berichten über einen 38-jährigen Patienten, der sich wegen eines 2 Wochen zuvor plötzlich aufgetretenen nasalen Gesichtsfeldausfalls und Schleiersehens am linken Auge vorstellte. Vorausgegangen war eine intravitreale Triamcinolon-Injektion 6 Wochen zuvor bei vorwiegend linksseitigem zystoidem Makulaödem, das als Manifestation einer hypertensiven Retinopathie bei Blutdruckwerten um 200/130 interpretiert worden war.

Ergebnisse

Biomikroskopisch zeigen sich links ein Arterienastverschluss temporal superior sowie multiple kleine, scharf begrenzte, weißlich-gelbliche epi- und intraretinale Flecken. Es besteht leichte Papillenrandunschärfe. In der Lues-Serologie finden sich hoch positive Titer. Nach Therapie mit Pencillin G i.v. über 2 Wochen zeigt sich deutliche Regredienz der chorioretinitische Herde, jedoch Persistenz der Visusminderung und des Gesichtsfeldausfalls.

Schlussfolgerung

Aufgrund der Zunahme der Inzidenz der Syphilis wird es immer wichtiger, die Erkrankung als Differenzialdiagnose nicht nur bei unklaren Symptomkomplexen, sondern auch in vermeintlich eindeutigen Situationen in Betracht zu ziehen.
Literatur
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Metadaten
Titel
Einseitiger Arterienastverschluss und retinale „white dots“
verfasst von
Dr. J. Guber
U. Schneider
P.B. Henrich
Publikationsdatum
01.12.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Ophthalmologie / Ausgabe 12/2009
Print ISSN: 2731-720X
Elektronische ISSN: 2731-7218
DOI
https://doi.org/10.1007/s00347-009-2017-y

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