Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Die endovaskuläre Versorgung von Nahtaneurysmen nach konventioneller Operation im Bereich der aortoiliakalen Achse — Methode der Zukunft?
verfasst von:
Dr. D. Bössow, W. Gross-Fengels, E. S. Debus
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Einleitung
Überprüfung der endovaskulären Therapie als alternative Behandlungsmethode bei der Versorgung von Nahtaneurysmen am eigenen Patientengut.
Methode
In der Zeit von November 1995 bis März 2004 wurden von 112 Patienten mit endoluminal ausgeschalteten Aneurysmen bei 9 Patienten (8 Männer und 1 Frau) insgesamt 14 paraanastomale Aneurysmen (PAA) nach vorausgegangener konventioneller Operation im Bereich der aortoiliakalen Achse endovaskulär versorgt. Das Durchschnittsalter lag bei 68 Jahren (61–81 Jahre), und alle Patienten wurden als ASA-III- bzw. ASA-IV-Patienten eingestuft. Die endovaskuläre Versorgung erfolgte durchschnittlich 12 Jahre (1 Jahr bis 21 Jahre) nach der Primäroperation. Verwendet wurden 4 verschiedene Prothesentypen unterschiedlicher Hersteller: 5 Tube grafts (Medtronic Talent®, Gore Excluder®, Gore Hemobahn®), 2 aortouniiliakale Systeme (Medtronic Talimed®) und 2 Bifurkationsstentprothesen (Gore Excluder®).
Ergebnisse
In 8 von 9 Fällen war eine technisch erfolgreiche Ausschaltung der PAA möglich. Bei einem Patienten musste intraoperativ auf ein konventionelles Verfahren umgestiegen werden. Dieser Patient verstarb am 25. postoperativen Tag (30-Tages-Letalität: n=1). Eine primäre Typ-I-Leckage konnte noch beim selben stationären Aufenthalt durch ein Overstenting verschlossen werden. Die endovaskulär versorgten Patienten konnten im Median am 6. postoperativen Tag die Klinik verlassen. Die Nachuntersuchungszeit lag im Durchschnitt bei 2 Jahren (1–60 Monate). Sekundäre Leckagen und neue PAAs traten in dieser Zeit nicht auf.
Schlussfolgerung
Die endovaskuläre Ausschaltung von PAAs ist mit einer niedrigen Komplikationsrate behaftet. Insbesondere Patienten mit hohem Risikoprofil scheinen von diesem minimal-invasiven Vorgehen zu profitieren.