Erschienen in:
17.04.2018 | Übersichten
Die neuen stationären Heilverfahren Ende 2017 aus der Sicht des BDD (Bundesverband der Durchgangsärzte)
verfasst von:
Prof. Dr. F. Bonnaire, Bundesverband der Durchgangsärzte
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 3/2018
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Zusammenfassung
Die neuen Heilverfahren der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) sind auf ambulantem Sektor bald 5 und stationär 4 Jahre in Kraft. Die Zahl der D‑Arzt(Durchgangsarzt)-Praxen ist gestiegen, H‑Arzt-Praxen (zur besonderen Heilbehandlung zugelassen) gibt es nicht mehr. Etwa ein Drittel aller D‑Ärzte ist stationär tätig. Die bei Weitem meisten stationären Patienten werden in DAV(Durchgangsarztverfahren)‐Kliniken, etwa 65.000 in VAV(Verletzungsartenverfahren)‐Kliniken und 10.000 in den SAV(Schwerstverletzungsartenverfahren)-Kliniken behandelt, alle mit leicht steigender Tendenz seit 2013. Etwa ein Drittel der stationären D‑Ärzte hat Antworten in einer Umfrage des Bundesverbands der D‑Ärzte bezüglich ihrer Stellung in den Kliniken, ihrer persönlichen Zufriedenheit mit den Neuregelungen, der Bedeutung der Zulassung zu den Verfahren für sie selbst und ihre Kliniken sowie ihre Beteiligung an den Arzthonoraren gegeben. Die räumliche und technische, auch die medizinische Ausstattung der Häuser wurde unzweifelhaft verbessert. Nicht zuletzt sind auch die Probleme in persönlichen Stellungnahmen (68 Personen) und bei der Notfallversorgung, bei Verlegungen und mit Rechnungskürzungen benannt. Die stationären D‑Ärzte vermuten eine Einflussnahme der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) mit Steuerung in die großen Kliniken (SAV) und den Verlust der Patienten nach Verlegungen in eine höher eingestufte Klinik. Auffällig ist eine Diskrepanz zwischen der Einschätzung des Gewichtes der Teilnahme an den Verfahren für die Klinikleitung und der zunehmenden Abnahme der eigenen Bedeutung für die Verfahren, gemessen an der persönlichen Beteiligung an Honoraren. Die Rolle des stationären D‑Arztes in den neuen Heilverfahren muss angemessen vergütet werden.