Erschienen in:
01.07.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Dissoziation
Tradition, Bedeutung und Wesen eines psychischen Phänomens
verfasst von:
Matthias Vogel
Erschienen in:
Die Psychotherapie
|
Ausgabe 4/2011
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Zusammenfassung
Dissoziation bzw. dissoziative Störungen sind eine uneinheitliche und vielgestaltige Form psychischen Erlebens, deren Hauptmerkmal die Desintegration bestimmter, üblicherweise integrierter psychischer Funktionen ist. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten Gesichtspunkte dieser Erscheinungen zusammen. Hierbei zeigt sich, dass trotz der langen Tradition des Dissoziationskonzepts viele Fragen ungeklärt bleiben. So gibt es unterschiedlichste Auffassungen über die Ätiologie dissoziativer Störungen, und auch die Methoden zur klinischen Erfassung sind keineswegs einheitlich. Einigkeit herrscht hingegen über die Bedeutung dissoziativer Phänomene in psychiatrischen und psychosomatischen Inanspruchnahmepopulationen. Hier treten sie häufig in Koinzidenz mit anderen Syndromen auf und werden von vielen Klinikern als Komplikation für therapeutische Prozesse wahrgenommen. Im Widerspruch dazu lassen neuere Untersuchungen den Schluss zu, dass multimodale Ansätze in der Behandlung durchaus erfolgversprechend sind, wenn sich die Therapie an den individuellen Vorbedingungen orientiert.