Erschienen in:
01.06.2009 | Leitthema
Drug-eluting Stents
Auswirkungen für chirurgische Patienten
verfasst von:
S. Bölükbas, J. Jähne, J. Schirren
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die perkutane Koronarintervention (PCI) hat eine besondere Rolle in der Therapie der koronaren Herzerkrankung. „Drug-eluting“ Stents (DES) bedingen eine duale Thrombozytenaggregationshemmung für mindestens ein Jahr. Diese Medikation erschwert planbare und notfallmäßige Operationen. Es besteht ein Dilemma zwischen dem hohen Risiko einer Stentthrombose und der perioperativen Blutung. Es gibt keine evidenzbasierte, perioperative Bridging-Therapieoption. Maligne und andere dringliche Erkrankungen, die eine chirurgische Therapie erfordern könnten, sollten vor der PCI ausgeschlossen werden. Dies sollte bei jeder DES-Implantion kalkuliert werden. Interdisziplinär muss die Möglichkeit der interventionellen und kardiochirurgischen Revaskularisation besprochen werden. Unabhängig davon werfen die DES mit dem Gebot einer dualen Antikoagulation forensische Fragen auf. Gegenwärtig verbietet sich nach allgemeiner Rechtssprechung eine größere Operation unter fortgesetzter Antikoagulation. Die Fortschritte in der kardiologischen Therapie und ihre Bedeutung für chirurgische Maßnahmen machen eine Diskussion mit Medizinrechtlern notwendig. Der Patient muss über diese Problematik aufgeklärt werden.