Erschienen in:
17.09.2018 | Originalien
Elterliche Reaktionen auf kindlichen Schmerz
Analyse der elterlichen Reaktionen auf die Schmerzen ihres Kindes in der deutschen Allgemeinbevölkerung
verfasst von:
M. K. Frerker, Prof. Dr. G. Hirschfeld, PD Dr. M. T. Thielsch, Prof. Dr. T. Hechler
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wenn Kinder Schmerzen haben, reagieren Eltern kognitiv-affektiv und verhaltensbezogen. Dysfunktionale Reaktionen wie elterliches Katastrophisieren können zur Chronifizierung kindlicher Schmerzen beitragen.
Ziel der Arbeit
Ziele der Online-Studie sind (1) die erstmalige psychometrische Überprüfung existierender Fragebögen zu kognitiv-affektiven (Pain Catastrophizing Scale for Parents; PCS-P) und verhaltensbezogenen Reaktionen (Inventar zum schmerzbezogenen Elternverhalten; ISEV-E) an 105 schmerzfreien Eltern, (2) der Vergleich der Reaktionen mit existierenden (inter-)nationalen klinischen und schmerzfreien Samples sowie mit 80 Eltern mit selbstberichteten chronischen Schmerzen.
Methode
Die teilnehmenden Eltern machten per Online-Fragebogen Angaben zu ihren elterlichen Reaktionen auf kindlichen Schmerz.
Ergebnisse
Die Faktoren des ISEV-E konnten nicht bestätigt werden; die Faktorenstruktur des PCS-P war replizierbar. Das elterliche Katastrophisieren der schmerzfreien Eltern war geringer als in klinischen Samples. Unterschiede zwischen schmerzfreien Eltern und Eltern mit selbstberichteten chronischen Schmerzen aus der Allgemeinbevölkerung zeigten sich nicht.
Diskussion
Die Ergebnisse bieten eine Basis zur Einordnung des elterlichen Katastrophisierens, um Risikogruppen mit starker Katastrophisierungsneigung frühzeitig zu identifizieren.