Multiresistente grampositive Erreger (MRSA, VRE)
Die bedeutendsten grampositiven Erreger mit Mehrfachresistenz gegen Antibiotika stellen Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) dar. Ein umfassendes Verständnis des Klinikers für die Invasivität von MRSA sowie das kolonisierende Verhalten von VRE sind essentiell für eine adäquate Diagnostik und Therapie der durch diese Erreger verursachten Infektionen. Die Kenntnis von Resistenzmustern ist einerseits wegweisend für einen angemessenen Einsatz derzeit verfügbarer Antibiotika und andererseits maßgeblich für ein adäquates krankenhaushygienisches Management. Aufgrund des Resistenzmechanismus, der MRSA zugrunde liegt, können Betalactamantibiotika mit Ausnahme von Ceftarolin nicht für die Therapie verwendet werden. Antibiotika der Wahl bei MRSA sind Vancomycin und Teicoplanin sowie Daptomycin. Klinisch bedeutsam sind insbesondere MRSA-assoziierte Endokarditis, Bakteriämie/Sepsis, Katheter-assoziierte Blutstrominfektionen, Pneumonie sowie Infektionen von Gelenkprothesen. Vancomycin-resistente Enterokokken betreffen in erster Linie Enterococcus faecium, selten auch Enterococcus faecalis. Die Diagnose von VRE ist nicht selten ein Zufallsbefund als Kolonisator in Wunden aus Haut- und Weichteilinfektionen oder im Rahmen von Screeninguntersuchungen. Klinische Relevanz haben VRE im Rahmen einer Sepsis, der Endokarditis sowie bei intraabdominellen Infektionen.