Die Patienten fallen bereits in den ersten Lebensmonaten durch
Pyodermie, Lymphadenitis und Hepatosplenomegalie auf. In der Folgezeit manifestieren sich die rezidivierenden Bakterien- und Pilzinfektionen an den Eintrittspforten (Haut, Schleimhäuten, Lungen) und im mononukleären Phagozytensystem (Lymphknoten, Leber, Milz). Die
Abszesse perforieren spontan nach außen, wobei die Wundheilung durch Fistelbildung kompliziert wird. Nachdem eine aggressive Antibiotikaprophylaxe die Häufigkeit von Bakterieninfektionen reduziert hat, stehen Pilzinfektionen im Vordergrund. Aspergillen können von der Lunge ausgehend das Perikard, das Zwerchfell, den knöchernen Thorax und die Wirbelkörper infiltrieren, sogar in den Rückenmarkkanal einbrechen und eine Querschnittslähmung verursachen. Im Gefolge ungenügender Elimination und Persistenz mikrobieller
Antigene kommt es zu Hyperinflammation mit Granulombildung,
Fibrose und sekundärer Organdysfunktion. Die massive Inhalation von Aspergillussporen (Gartenarbeit!) kann zu einer miliaren granulomatösen
Pneumonie mit lebensbedrohlicher
Hypoxie führen. Granulomatöse Entzündungen in Hohlorganen bedingen eine Stenosesymptomatik, z. B. eine Antrumstenose mit rezidivierendem Erbrechen oder eine Ureterstenose mit Hydronephrose. Die häufigsten inflammatorischen Manifestationen sind jedoch dem
Morbus Crohn ähnliche Erkrankungen des Darms. Die aus Infektherden isolierten Erreger sind in erster Linie
Staphylokokken,
Enterobakterien und Aspergillen. Gelegentlich werden Actinomyceten, Nocardien, Burkholderia cepacia, sowie in Endemiegebieten Burkholderia pseudomallei und Mycobacterium tuberculosis kultiviert. Wenn auch heute nicht mehr allgemein empfohlen, kann es nach BCG-Impfung (Bacille Calmette-Guérin) zu regionaler Lymphadenitis, seltener zu BCG-Sepsis kommen. Überträgerinnen einer X-chromosomal vererbten CGD (Chronic Granulomatous Disease) sind bei ungünstiger Inaktivierung (<10 %) des gesunden X-Chromosoms (Lyonisierung) ebenfalls klinisch auffällig mit rezidivierender Stomatitis, diskoidem
Lupus erythematodes und Infektanfälligkeit.