Krankenhauswäsche
spielt bei der Übertragung
nosokomialer Infektionen – wenn überhaupt – eine untergeordnete Rolle. Bei Sammlung, Transport und Eingang von Schmutzwäsche auf der unreinen Seite der Wäscherei betreffen mögliche Infektionsrisiken vor allem das Personal. Krankenhausspezifisch ist, dass die eingehende Schmutzwäsche nicht nachsortiert wird und dass die sich anschließenden Waschverfahren desinfizierend sind. Um Ressourcen zu schonen und unnötige Abwasserbelastungen zu vermeiden, sollten der Wäscheverbrauch optimiert und moderne Textilien und Waschtechnologien eingesetzt werden. Manche Wäscheartikel haben als
Medizinprodukte Barrierefunktion (z. B. Schutzkittel) und schützen Patienten oder Personal bei operativen Eingriffen vor potenziell infektiösem Material. In Operations- und Reinräumen ist Flusenarmut der verwendeten Textilien eine wichtige Eigenschaft.
Anforderungen an Krankenhauswäsche
Krankenhauswäsche ist sehr unterschiedlich – zumeist aber nur gering – verschmutzt. Kontaminationen mit potenziell infektiösem Material entstehen vor allem durch Blut, Fäkalien und Sekrete. Nach dem Waschen und Trocknen sind meist nur noch ubiquitäre aerobe Sporenbildner nachweisbar (Pugliese und Hunstinger
1992).
Um das Wäschereipersonal vor Infektionen zu schützen, wird die gesamte Krankenhauswäsche als infektionsverdächtig angesehen und desinfizierend gewaschen (Abschn.
2). Es sollten nur Waschverfahren angewandt werden, deren Wirksamkeit nachgewiesen worden ist. In Deutschland werden hierfür zumeist die Prüfungen und Vorgaben des Verbundes Angewandte Hygiene e.V. (VAH) oder des
Robert Koch-Institutes (RKI) herangezogen. Ganz im Gegensatz zu den Flächendesinfektionsmitteln (Kap.
Umweltschonende Krankenhausreinigung und Flächendesinfektion) sind die Dosierungen und die Verfahrensparameter für das desinfizierende Waschen bei VAH oder RKI praktisch identisch. Die Vorgaben des RKI gelten formal nur dann, wenn nach § 18 IfSG beispielsweise im Falle eines Ausbruchs meldepflichtiger übertragbarer Krankheiten spezielle Desinfektionsmaßnahmen behördlich angeordnet werden (Kap.
Ausbruchsmanagement und Krisenkommunikation).
Bereits mit diesen geprüften und desinfizierenden Waschverfahren ist gewährleistet, dass die in der Schmutzwäsche enthaltenen Keime nahezu vollständig entfernt werden. Die sich an das Waschverfahren anschließende Volltrocknung durch Pressen, Mangeln oder Finishen reduziert die Keimzahl weiter. Die maximale Keimreduktion erhalten Schutzkleidung und Abdeckungen für den OP-Bereich durch eine abschließende Sterilisation. In der Praxis ist der Keimgehalt sachgerecht aufbereiteter Krankenhauswäsche für Patienten in allen Bereichen ohne Bedeutung – von ihr geht kein Infektionsrisiko aus.
Um eine Wiederverkeimung zu verhindern, ist eine Zwischenlagerung gewaschener und restfeuchter Wäsche unbedingt zu vermeiden. Besondere Beachtung verdienen Wischbezüge und Reinigungstücher der Gebäudereinigung. Diese sind in der Regel sowohl schwerer zu waschen als auch schwerer zu trocknen. Falls möglich, sollten Wischbezüge gesondert – möglichst in speziellen Wasch-Schleuder-Maschinen – gewaschen werden. Die effiziente Volltrocknung sollte überprüft werden. Eventuelle Restfeuchte kann während der sich anschließenden Lagerung ein massives Wachstum von Wasserkeimen verursachen.
Desinfektion gemäß DGUV-Regel und RKI
Nach Vorgabe der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) soll sämtliche Krankenhauswäsche aus Arbeitsschutzgründen zumindest als infektionsverdächtig angesehen und desinfizierend gewaschen werden (DGUV Regel 500, Kapitel 2.6 „Betreiben von Wäschereien“, ehemalige UVV GUV-V 7y).
Im Einzelnen werden in dieser Regel folgende Kategorien unterschieden:
1.
Hochinfektiöse Wäsche: Hierbei handelt es sich um Wäsche aus speziellen Infektionsstationen, auf denen Patienten mit schwersten, hochkontagiösen und nicht ursächlich therapierbaren Krankheiten, wie beispielsweise hämorrhagischem
Fieber, gepflegt werden. Diese Wäsche muss an Ort und Stelle desinfiziert werden. Hierfür sollten nur als wirksam geprüfte (VAH oder RKI) Mittel angewandt werden. Auch eine thermische Desinfektion ist möglich, danach kann diese Wäsche normal transportiert und gewaschen werden. Diese Wäschekategorie fällt in normalen Krankenhäusern nicht an. Falls im Einzelfall doch, ist die Verwendung von Einmalwäsche sinnvoll, die vor der Entsorgung ebenfalls vor Ort desinfiziert oder als infektiöser Abfall (EAK-Schlüssel 18 01 03) sachgerecht entsorgt werden müsste.
2.
Infektiöse Wäsche: Dabei handelt es sich beispielsweise um Wäsche aus Infektionsstationen. Üblich ist die Desinfektion in Wasch-Schleuder-Maschinen (s. unten). Im klinischen Alltag ist dies nur die massiv mit infektiösem Material kontaminierte Wäsche von Patienten mit nach § 6
Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtigen übertragbaren Krankheiten. Ein Beispiel ist massiv mit Stuhl verschmutzte Wäsche von Patienten mit gastrointestinalen Infektionserregern (Noroviren,
Salmonellen etc.). Ob diese Patienten auf sogenannten Infektionsstationen oder auf Allgemein- bzw. Intensivstationen untergebracht sind, ist nicht relevant.
3.
Infektionsverdächtige Wäsche: Hierzu gehört sämtliche sonstige Wäsche und damit der Hauptteil der Krankenhauswäsche. Diese muss desinfizierend gewaschen werden, auch wenn sie aus Bereichen ohne direkten Patientenkontakt kommt oder wenn sie nicht sichtbar kontaminiert ist.
Folgende desinfizierende Waschverfahren werden für Wäsche der Kategorie 2 oder 3 eingesetzt:
Organisatorische und bauliche Voraussetzungen in der Wäscherei
In der Wäscherei sind der unreine Bereich, in dem die Schmutzwäsche angeliefert wird, und der reine Bereich, in dem die saubere und desinfizierte Wäsche weiterbehandelt wird, räumlich und organisatorisch voneinander getrennt. Im unreinen Bereich befinden sich sowohl die Beladeseiten der Waschmaschinen als auch der Zugang zur Containerwaschanlage für die Aufbereitung der Wäschewagen, mit denen die Schmutzwäsche angeliefert worden ist. Nach der Reinigung der Wagen in der Waschanlage werden diese auf der reinen Seite der Wäscherei zum erneuten Beladen mit sauberer Wäsche bereitgestellt.
Das Personal, das mit der Wäsche hantiert, ist entweder dem unreinen oder dem reinen Bereich zugeordnet und trägt Schutzbekleidung. Diese dient im unreinen Bereich dem Schutz vor der kontaminierten Wäsche und im reinen Bereich dem Schutz der sauberen Wäsche. Zur Schutzbekleidung auf der unreinen Seite gehören gegebenenfalls auch Handschuhe für den Umgang mit Säcken, die durchnässte oder infektiöse Wäsche enthalten. Da Wäschesäcke auch Fremdgegenstände enthalten können, die Stich- und Schnittverletzungen verursachen, müssen sie vorsichtig gehandhabt werden. Beim Umgang mit gefährlichen Wasch- und Reinigungsmitteln oder speziellen Produkten zur Behandlung von Fleckenwäsche muss eine weitergehende persönliche Schutzausrüstung (PSA) getragen werden. Auf beiden Seiten der Wäscherei muss eine ausreichende Anzahl an Handwaschplätzen mit Spendersystemen für Flüssigseife und Händedesinfektionsmittel vorhanden sein, ein Hygieneplan und ein Hautschutzplan sind auszuhängen. Auf der unreinen Seite darf wegen des potenziellen Infektionsrisikos weder gegessen noch getrunken werden. Im reinen Bereich ist Trinken an den Mangel- und Pressplätzen wegen der hohen Umgebungstemperaturen erlaubt. Die Installation einer raumlufttechnischen (RLT-)Anlage zur Frischluftzufuhr, zur Abfuhr von Feuchte- und Wärmelasten und von Textilflusen ist empfehlenswert. Aus arbeitsphysiologischen Gründen kann vor allem im Sommer jedoch eine regelrechte Klimatisierung des gesamten Arbeitsbereiches sinnvoll sein (Kap. Arbeitsmedizin und
Gesundheitsschutz im Krankenhaus).
Umgang mit Krankenhauswäsche
Wäschesortierung
Die verschiedenen Arten von Schmutzwäsche erfordern unterschiedliche Waschverfahren. Die Unterschiede betreffen vor allem das Flottenverhältnis (Kilogramm Wäsche pro Liter Wasserzulauf), die Waschchemie, die Temperatureinstellungen, die Intensität der Waschmechanik, die Art des Spülwasserzulaufes (normal oder schonendes „Cool Down“), die Spülintensität oder die Entwässerung (Schleuder- oder Pressparameter). Um das gewünschte Waschergebnis zu erhalten und Textilschäden zu vermeiden, muss die Schmutzwäsche bereits beim Abwerfen in die richtigen und verschiedenartig gekennzeichneten Sammelbehältnisse sortiert werden.
Wäschetransport
Die Schmutzwäschesäcke sollen auf dem gesamten Transportweg weder gestaucht noch geworfen werden. Abwurfschächte für Schmutzwäsche sollen nach Möglichkeit nicht mehr benutzt werden, da eine regelmäßige, effektive Reinigung des Schachtsystems nicht möglich ist. Durchfeuchtete Wäschesäcke ohne zusätzlichen Schutz durch einen Transparentsack müssen mit Schutzhandschuhen umgeladen werden. Für den Transport der Schmutzwäsche sollen Behältnisse, die leicht gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert werden können, verwendet werden. Am besten eignen sich Rollcontainer oder AWT-Anlagen (automatischer Warentransport) mit einer großen Kapazität. Auf eine optimale Ausnutzung der Transportwagen soll geachtet werden. Transportwagen, die sowohl Schmutzwäsche als auch saubere Wäsche transportieren, müssen nach jedem Schmutzwäschetransport desinfizierend gereinigt werden. Sind für den Transport Lastwagen erforderlich, muss deren Innenverkleidung ebenfalls leicht zu reinigen und gegebenenfalls zu desinfizieren sein.
Waschverfahren
Waschverfahren sollen Verschmutzungen beseitigen (Abschn.
4.1) und die Wäsche desinfizieren (Abschn.
2). Die Wäsche selbst soll dabei möglichst wenig geschädigt werden, und es sollen keine unnötigen Waschmittelrückstände im Textil verbleiben. Die Variablen sind sehr vielfältig (Abschn.
4.2), und an vielen Stellen von Vorgaben, Abläufen und Gerätefunktionen können sich Fehler einschleichen. Es ist sinnvoll, Geräteprogramme, Maschinenfunktion und Waschergebnis regelmäßig zu kontrollieren. Vor allem können Beladungsfehler, das heißt zu geringe oder zu starke Beladung, sowie Fehler in der Waschmitteldosierung ein schlechtes Waschergebnis verursachen. Um hohe Waschtemperaturen oder aggressive Chlorbleiche zu vermeiden, wird ein von VAH bzw. RKI geprüftes, chemothermisches Waschverfahren auf Basis eines Sauerstoff-abspaltenden Desinfektionsmittels empfohlen.
Die Nutzung von aus Primärenergieträgern erzeugtem Prozessdampf für Heizzwecke (Waschmaschinen, Vor- oder Volltrockner, Mangeln, Finisher, Pressen) ist die rationellste Form, den hohen Wärmebedarf einer Wäscherei zu decken. Wesentliche Energieeinsparungen sind auch durch Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser oder durch die Vorwärmung des letzten Spülwassers möglich. Durch die niedrigere Viskosität des Wassers kommt dann die Wäsche weniger nass aus der Waschmaschine, und es muss weniger Energie in den Trocknungsprozess gesteckt werden, als durch das Vorwärmen verloren geht.
Continue-Anlagen
In Continue-Anlagen (Waschstraßen
) können große und möglichst gleichartige Wäschemengen ohne Unterbrechung durchlaufend gewaschen werden. Die Beladung erfolgt meist über eine Hängebahnanlage. Die Wäscheposten durchlaufen ein Mehrkammersystem entgegen dem Wasserstrom. Unter anderem durch teilweise Kreislaufführung von Wasseranteilen in der Vorwaschzone und die hohe Energieeffizienz können erhebliche Einsparungen erzielt werden, üblich ist auch eine automatische, das heißt verschmutzungsabhängige Waschmitteldosierung. In Continue-Anlagen ist die Waschmechanik geringer als in Wasch-Schleuder-Maschinen, dafür ist die Textilschonung höher. Nach Spülende erfolgt die Entwässerung durch starke Pressen oder durch
Zentrifugen. Aus hygienischer Hinsicht müssen in Continue-Anlagen besonders die mögliche Verkeimung des Füllwassers während des Maschinenstillstandes (z. B. über Nacht) und die Verkeimung der Pressmembran verhindert werden. Gemäß der Liste der vom
Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren können nur sehr wenige Continue-Anlagen eine Desinfektion gemäß § 18 IfSG durchführen (Abschn.
1). Auch für eine Desinfektion von Wäsche der Kategorie 2 gemäß DGUV Regel 500 (Abschn.
2) kommen nur die dort gelisteten Anlagen infrage. Für solche Sonderwäsche sind Wasch-Schleuder-Maschinen besser geeignet.
Wasch-Schleuder-Maschinen
Wasch-Schleuder-Maschinen sind für kleinere Wäschemengen geeignet. Auch in Wäschereien mit großen Continue-Anlagen sind sie unverzichtbar, um besondere Wäschechargen zu bearbeiten. Dazu gehören beispielsweise infektiöse Wäsche (Abschn.
2), Pflegeleichtwäsche, Wäsche die nicht durch Pressen entwässert werden kann (z. B. Laminate) oder Fleckenwäsche. Auch für das Waschen von sehr stark verschmutzten Wischbezügen und Reinigungstüchern bieten sich separate Wasch-Schleuder-Maschinen an. Durch die höhere Waschmechanik können zum Beispiel Haare besser entfernt werden, und es können stark schäumende Putzmittelreste berücksichtigt werden. In Wasch-Schleuder-Maschinen wird bei jeder Charge das Abwasser vollständig abgelassen und steht somit nicht zum Beispiel für Vorwaschzwecke zur Verfügung. Beim Spülen kühlt die komplette Maschine aus und muss dann neu aufgeheizt werden. Deshalb liegen die spezifischen Wasser- und Energieverbrauchswerte höher als die von Continue-Anlagen.
Wäschetrocknung
Die Trocknung erfolgt über Vortrockner (die ggf. auch volltrocknen können) und anschließendes Finishen, Pressen oder Mangeln. Um ein nachfolgendes mikrobielles Wachstum zu verhindern, muss ausreichend getrocknet werden. Nach Abkühlung auf Umgebungstemperatur sollte in der Wäsche die relative Luftfeuchte 70 % nicht überschreiten. Probleme können besonders bei schwer zu trocknenden Reinigungstextilien, im Sommer bei hohen Außenluftfeuchten (Trocknung erschwert) sowie im Winter bei sehr tiefen Temperaturen (beim Transport Kondenswasser möglich) auftreten. Die ausreichende Trocknung sollte von der Wäscherei mittels Kontrollmessungen überprüft werden.
Umgang mit sauberer Wäsche
Sachgerechter Umgang mit Textilien
Damit die mit der Krankenhauswäscherei verbundenen Kosten sowie die Umweltbelastung reduziert werden können, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die täglich anfallende Wäschemenge so gering wie möglich zu halten, ohne den Hygienestandard zu senken. Im Folgenden werden dazu Beispiele aufgezeigt.
Möglichkeiten der Wäschereduktion
Einführung neuer Materialien
Seit vielen Jahren ist in den Krankenhäusern 100 %ige-Baumwolle
durch synthetische Fasern ergänzt oder ersetzt worden. Da die Produktion von Baumwolle durch den hohen Einsatz von
Pestiziden und den immensen Wasserverbrauch ökologisch bedenklich ist, erscheint dies auch sinnvoll. Reine Baumwolltextilien benötigen einen hohen Aufwand in der Endbearbeitung. Formwäsche muss arbeitsintensiv gebügelt (gepresst) werden, durch den höheren Wasseranteil ist die Trocknung von Baumwollwäsche energieaufwendiger. Materialien aus Mischgewebe (mit 30–65 %igem Baumwollanteil) sind demgegenüber viel günstiger aufzubereiten und in der Haltbarkeit der reinen Baumwolle deutlich überlegen. In einigen Bereichen können sogar moderne Textilien eingesetzt werden, die vollständig aus Kunstfasern bestehen. In OP- und Reinraumbereichen sind beim klassischen Baumwoll(misch)gewebe die fehlende Barrierefunktion gegenüber Nässe und Partikeln und die hohe Flusenfreisetzung von ganz besonderer Bedeutung.
OP-Abdeckungen und OP-Schutzkleidung sollen vor Infektionen schützen und sind damit
Medizinprodukte. Sie haben grundlegende Eigenschaften zu erfüllen, insbesondere eine Barrierefunktion. Eine Möglichkeit, wie die Anforderungen erfüllt werden können, ist mit der Norm EN 13795 erarbeitet worden. Klassische Baumwolltextilien können die Anforderungen nicht erfüllen.
Viele Einwegmaterialien erfüllen diese Bedingungen, schneiden aber in funktioneller Hinsicht oft schlechter ab als hochwertige Mehrwegprodukte aus Laminat. Diese müssen aber sachgerecht aufbereitet werden, insbesondere unter Kontrolle von Perforationen und Nahtabdichtungen.
In mehreren Ökobilanzen schnitten Mehrweg-Laminate aus ökologischer und ökonomischer Sicht besser ab als Einmaltextilien (Eriksson und Berg
2003; Schmidt
2001). Mehrweg-Laminate haben sehr gute Trage- und Drapiereigenschaften, sind sowohl flüssigkeitsbindend als auch flüssigkeitsdicht und aus sehr flusenarmen Endlosgarnen hergestellt.
Einen Überblick über die Vor- und Nachteile der verschiedenen textilen Materialien bietet Tab.
1.
Tab. 1
Eigenschaften der verschiedenen Textilien im OP-Bereich
Wiederverwendung | Einweg | Einweg | Ca. 150 Zyklen | >200 Zyklen | >50 Zyklen |
Material | Zweischichtig: Polyethylenfolie plus Zellstoffschicht (Zellstoff aus Holz, Mineralölprodukt Polyethylen) | Dreilagiges Polypropylen (Mineralölprodukt) | Baumwolle und Polyester (Baumwollproduktion mit Pestizid- und Wasserverbrauch, Mineralölprodukt Polyester) | Polyester (Mineralölprodukt) | Dreischichtig: Textil-Membran-Textil (Mineralölprodukt) |
Flusenbildung | ++ | + | ++ | + | + |
Durchlässigkeit (Flüssigkeit und Partikel) | + | + | +++ | ++ | + |
Abfall | +++ | +++ | + | + | + (teilweise problematische Entsorgung)a
|
Verwertung möglich | Nein | Nein | Ja | Ja | Ja |
Besonderheiten bei der Aufbereitung (Waschen, Packen, Sterilisieren) | Resterilisation für Kliniken unmöglich | Resterilisation für Kliniken unmöglich | Keine | Aufwendige Imprägnierung bei jedem Waschen | Hoher Aufwand (Kontrolle, Tapen, evtl. Reparatur) |
Tragekomfort | Schlecht Keine Luftzirkulation, begrenzt saugfähig | Gut Standardprodukt nicht saugfähig | Sehr gut | Sehr gut | Sehr gut |
Drapierbarkeit | Schlecht | Gut | Sehr gut | Sehr gut | Sehr gut |
Schwierig für die Wäscherei ist die Mischabdeckung, also der gleichzeitige Einsatz von Einmalmaterialien und waschbaren Tüchern. Durch Sortierfehler gelangen Einmaltücher in die Wäsche, die dann beim Waschen stark flusen oder in der Mangel aufschmelzen können. Umgekehrt kann auch hochwertige Mehrwegwäsche versehentlich mit den Einwegtextilien in den Abfall gelangen. Laminate können bei einem Nebeneinander mit Baumwolltextilien durch perforierende Tuchklemmen geschädigt werden. Aus diesen Gründen ist eine komplette Umstellung auf Mehrweg-Laminate empfehlenswert.
Reinigungs- und Desinfektionsplan für die Wäscherei
Siehe Tab.
2.
Tab. 2
Reinigungs- und Desinfektionsplan für die Wäscherei
Händereinigung | Bei Betreten und Verlassen des Arbeitsbereiches und nach Toilettenbesuch | Flüssigseife aus Spender | Hände waschen, mit Einmalhandtuch abtrocknen |
Händedesinfektion | Vor dem Wechsel vom unreinen in den reinen Arbeitsbereich Nach Kontakt mit gebrauchter Wäsche | (Alkoholisches) Händedesinfektionsmittel | Ausreichende Menge entnehmen, damit die Hände vollständig benetzt sind, mindestens 30 s verreiben |
Hautpflege | Nach der Händereinigung bzw. Händedesinfektion | Je nach Hauttyp klinikübliche Produkte (Tuben oder Spender, keine Dosen) |
Duschen | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger oder Scheuermilch | Mit frischem Tuch abwischen |
Fließbänder | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Flusenfänger Waschmaschinen | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Nach Entfernung der Flusen reinigen |
Flusensieb Trockner | Einmal täglich | | Absaugen |
Fußboden | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Klinikübliches Reinigungssystem |
Fußmatten | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Auf beiden Seiten gut abbürsten, abspülen und gut trocknen |
Lagertische | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Mangelmaschine | Zweimal wöchentlich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Mobiliar | Einmal wöchentlich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Regale | Einmal wöchentlich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Roste | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Klinikübliches Reinigungssystem |
Trocknergehäuse | Zweimal wöchentlich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Waschbecken | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger oder Scheuermilch | Mit frischem Tuch abwischen |
Waschmaschinengehäuse | Einmal täglich | Umweltverträglicher Reiniger | Mit frischem Tuch abwischen |
Wagen, externer Wäschetransport | Nach Gebrauch | Umweltverträglicher Reiniger | Waschstraße |
Wäschetabletts | Einmal monatlich | Umweltverträglicher Reiniger | Waschstraße |
Wagen, interner Wäschetransport | Viermal jährlich | Umweltverträglicher Reiniger | Hochdruckgerät |