Erschienen in:
25.01.2024 | Eosinophile Ösophagitis | Schwerpunkt
Nahrung als Trigger der eosinophilen Ösophagitis
verfasst von:
Dr. med. Hannes Hölz, Dr. Katharina Dokoupil, PD Dr. med. Tobias Schwerd
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 1/2024
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Zusammenfassung
Die eosinophile Ösophagitis („eosinophilic esophagitis“, EoE) ist eine chronische, immunvermittelte Entzündung des Ösophagus mit steigender Inzidenz und Prävalenz. Die Ätiologie ist multifaktoriell. Neben genetischen Faktoren spielen Umweltfaktoren und -allergene in der Nahrung oder Luft eine entscheidende Rolle. Häufigste Nahrungsmittel (NM) als Trigger der EoE sind Tier- bzw. Kuhmilch, Weizen, Ei und Soja. Die EoE ist eine nicht-IgE-vermittelte Erkrankung, weswegen NM-Trigger durch Allergietests nicht identifiziert werden können. Durch eine epitheliale Barrierestörung gelangen Antigene leichter in den subepithelialen Raum und werden von antigenpräsentierenden Zellen erkannt, woraufhin eine T‑Helferzellen-Typ-2-vermittelte Immunantwort durch die Interleukine (IL) IL‑4, IL‑5 und IL-13 ausgelöst wird. So kommt es zur Rekrutierung und Aktivierung von Eosinophilen, Basophilen und Mastzellen. Die Beschwerden der EoE unterscheiden sich je nach Alter. Während die Beschwerden im Kindesalter unspezifisch sind, berichten ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene von Sodbrennen, Schluckbeschwerden oder Bolusobstruktionen. Diagnostiziert wird die Erkrankung, wenn ein Patient > 15 eosinophile Granulozyten/Hauptgesichtsfeld in einer von min. 4 Biopsien aufweist und klinische Symptome hat. Zur Remissionsinduktion stehen folgende Therapieoptionen zur Verfügung: Protonenpumpeninhibitoren (PPI), Eliminationsdiät, topische Steroide und Dupilumab (neu zugelassen für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit einem Körpergewicht ≥ 40 kg). Bei therapierefraktären symptomatischen ösophagealen Strikturen sollte eine endoskopische Dilatation erfolgen. Eine Antigeneliminierung durch Eliminationsdiät ist die einzige Therapieform, die auf Krankheitsauslöser abzielt. Das Therapiemonitoring sollte die Beschwerden, Lebensqualität und Endoskopie mit Histologie berücksichtigen.